Die USA machen ernst und haben heute Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt. Das belastete zum Handelsstart die Märkte in Amerika, die sich mittlerweile wieder etwas erholt haben. Nvidia dreht sogar wieder deutlich ins Plus.
Seit der Amtseinführung von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten am 20. Januar sind Technologieaktien um sieben Prozent gefallen. Ein Grund ist, dass neue Zölle eingeführt beziehungsweise angedroht wurden, was viele Anleger verunsichert hat. Die Risikobereitschaft an der Wall Street hat abgenommen.
Bereits im Vorfeld warnten etliche Experten vor den negativen Auswirkungen von Zöllen, zum Beispiel auch auf die Inflation. Heute wurden Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada eingeführt, bestehende Zölle auf chinesische Güter wurden um zehn Prozent erhöht. Betroffen waren heute auch Aktien von Technologieriesen wie Apple oder Nvidia, die ihre Produkte außerhalb der USA fertigen.
Nvidia büßte gestern bereits fast neun Prozent ein. Heute notierte der Wert im frühen Handel abermals im Minus. Denn der Konzern lässt die meisten seiner Chips in Taiwan produzieren, komplexere Systeme werden in anderen Regionen hergestellt. Nvidia erklärte, dass es einige Chips in den kürzlich angekündigten US-Werken von Taiwan Semiconductor Manufacturing produzieren will.
Mittlerweile ist die Nvidia-Aktie mit einem KGV von rund 25 aber günstig bewertet, wie Bernstein-Analystin Stacy Rasgon in einer Studie anmerkt. Das berichtet CNBC. Dies sei die niedrigste Forward-Bewertung für Nvidia seit einem Jahr und nahe an einem 10-Jahres-Tief.
„Die Sorge, dass der KI-Boom ‚vorbei‘ ist, erscheint uns verfrüht, und die Bewertung wird zunehmend attraktiver“, so Rasgon. „Die Stimmung gegenüber der KI-Branche hat sich zwar aktuell eingetrübt, aber die Investitionsabsichten scheinen weiter zu steigen, ein neuer Produktzyklus beginnt gerade, und in wenigen Wochen steht die GTC an.“ Die GTC ist die GPU Technology Conference von Nvidia, eine KI-Konferenz für Forscher, Entwickler, Ingenieure und Investoren.
Laut Rasgon sei es historisch gesehen profitabel gewesen, Nvidia bei einem 25er-KGV zu kaufen – mit einer durchschnittlichen Rendite von 150 Prozent über die letzten zehn Jahre. Sie hat ein „Outperform“-Rating für Nvidia mit einem Kursziel von 185 Dollar pro Aktie vergeben, was ein Aufwärtspotenzial von etwa 62 Prozent bedeutet.
Die Nvidia-Aktie hat seit Jahresbeginn fast 14 Prozent verloren. Zum heutigen Handelsstart betrug das Minus zeitweise sogar 17 Prozent. Die Nachfrage nach Chips dürfte indes hoch bleiben, ob es zu einem globalen Handelskrieg kommt, ist zudem alles andere als sicher.
Allerdings hat die Aktie bereits letzte Woche die 200-Tage-Linie bei 126,98 Dollar nach unten gerissen. Erst wenn der GD200 wieder zurückerobert werden konnte, stehen die Zeichen charttechnisch wieder auf Grün. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs bei 105,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hie-rauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im AKTIONÄR-Depot: Nvidia.