Am Montagabend machten erste Gerüchte die Runde. Anglo American soll Interesse an dem kanadischen Rohstoffriesen Reck Resources haben. Heute Morgen dann die Gewissheit: Die beiden Rohstoffkonzerne schließen sich zusammen. Am neu geschaffenen Unternehmen „Anglo Teck“ wird der in London notierte Bergbaukonzern Anglo American rund 62,4 Prozent halten, während der kanadische Konzern Teck 37,6 Prozent besitzen wird.
Der Hauptsitz der neuen Firma soll in Kanada sein. Die Erstnotiz der Aktie jedoch in London sein. Die Fusion soll laut Anglo vier Jahre lang jährliche Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne von 800 Millionen US-Dollar bringen. Die gemeinsame Marktkapitalisierung beider Unternehmen liegt bei über 53 Milliarden US-Dollar. Auch die Führungsfrage ist schon geklärt: Anglos Vorstandschef Duncan Wanblad wird CEO bleiben, während Tecks Jonathan Price stellvertretender CEO wird. Im Zug der Übernahme erhalten Teck-Aktionäre 1,3301 Aktien von Anglo Amercian für jede Teck-Aktie (egal ob Kategorie A oder B). Außerdem erhalten Aktionäre von Anglo American eine Sepzial-Dividende.
Übernahmegerüchte gab es in der Vergangenheit bereits mehrfach um die beiden Konzerne. Allerdings waren beide immer wieder als Ziele gehandelt worden. So hat Glencore versucht, Teck Resources zu übernehmen. BHP wiederum scheiterte bei einem Versuch, Anglo American zu akquirieren. BHP war dem Vernehmen nach primär an der Kupfersparte von Anglo American interessiert gewesen. Interessanterweise hat Anglo American im Vorfeld seine Platinsparte ausgegliedert und in Valterra Platinum umbenannt. Valterra ist mittlerweile als eigenständiges Unternehmen ebenfalls in London notiert. Die Schwerpunkte des neuen Unternehmens werden also Kupfer und Eisenerz sein. Kupfer wird im neuen Unternehmen einen Anteil von 70 Prozent einnehmen.
Die Übernahmetätigkeit nimmt im Rohstoffsektor wieder Fahrt auf, nachdem es einige Monate ruhig gewesen ist. Die großen Produzenten fokussieren sich mehr und mehr auf den Kupfersektor. Und das aus gutem Grund: Kupfer gilt als wichtigstes Metall, wenn die Energiewende gelingen soll. In den kommenden Jahren droht ein riesiges Defizit. Das wiederum sollte zu steigenden Preisen führen.
09.09.2025, 09:01