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25.11.2017 Benedikt Kaufmann

Sumco: Japanischer Tech-Spezialist profitiert von steigenden Preisen – in zwei Wochen 20 Prozent

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Sumco

Immer komplexere Elektrogeräte brauchen immer mehr Chips. Doch ein Grundbaustein der Halbleiterproduktion droht knapp zu werden: Wafer. Die Preise der Silizium-Scheiben schießen durch die Decke.

Ein Wafer ist der Grundbaustein eines jeden Mikrochips. Auf die unscheinbare runde Scheibe werden in zahlreichen Produktionsschritten winzige mikroelektronische Schaltungen aufgetragen. Für die Wafer-Herstellung selbst wird aus geschmolzenem Silizium ein Zylinder geformt. Dieser wird dann in millimeterdünne Scheiben zersägt, die anschließend geschliffen, poliert und gereinigt werden.

Weltweit gibt es nur fünf große Unternehmen, die zusammen mehr als 90 Prozent der gesamten Wafer-Produktion liefern. Shin Etsu, Sumco, GlobalWafers, SK Siltron und Siltronic.

Besonders aussichtsreich ist hier Sumco. Der japanische Konzern ist nach Shin-Etsu und vor Siltronic der zweitgrößte Wafer-Hersteller der Welt – rund 26 Prozent aller Silizium-Scheiben stammen aus den Fabriken von Sumco.Als einer der Marktführer profitiert der Wafer-Hersteller deutlich von dem positiven Preistrend, der seit diesem Jahr die gesamte Branche erfasst hat.

Neue Tech-Trends ließ die Nachfrage nach Wafern anspringen. Hier sind Flash-Speicherchips, die als Ersatz für viele Festplatten verbaut werden, das Internet of Things, Data Center, Fahr­assistenz-Systeme und immer komplexeren Smartphones zu nennen.Ende 2016 zog die Nachfrage mit der angebotenen Menge gleich – die Preise für Wafer stiegen zum ersten Mal seit zehn Jahren.

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Die Chiphersteller unterzeichnen daher bereits jetzt langfristige Verträge, um sich Kapazitäten zu sichern – selbstverständlich zu einem drastisch höheren Marktwert. Laut der Unternehmensführung von Sumco steigen die Preise zum Jahresende im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent. Im Jahr 2018 sollen sich die Preise auf gleicher Basis sogar um 40 Prozent verteuern.

Die steigenden Preise ermöglichen es den Herstellern wieder, in neue Anlagen zu investieren. Sumco will ab der ersten Jahreshälfte 2019 seine Kapazitäten um 110.000 Wafer pro Monat steigern.Doch die volle Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen benötigt bis zu 18 Monate – somit dürften die rapiden Preissteigerungen bis 2019 anhalten.

Der positive Preistrend macht sich in der Bilanz von Sumco deutlich bemerkbar. Im zweiten Quartal wuchsen die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 522 Millionen Euro an. Der operative Gewinn verdoppelte sich beinahe auf 126 Millionen Euro. Für das gesamte laufende Jahr erwarten Analysten einen Erlöszuwachs von neun Prozent auf 1,92 Milliarden Euro und einen Anstieg des operativen Gewinns von 55 Prozent.

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Angesichts dieses Ausblicks scheint die Bewertung von Sumco niedrig. Das KGV für das nächste Jahr lieg bei 15 und damit am unteren Ende der Peergroup.Die günstige Bewertung in Verbindung mit einem nachhaltigen Trend der Preiserhöhungen im Wafer-Markt bietet langfristiges Kurspotenzial.

Dieser Text ist ein Ausschnitt einer ausführlichen Story über den japanischen Aktienmarkt, die in DER AKTIONÄR 46/17 erschienen ist. Seitdem hat die Sumco-Aktie in zwei Wochen 20 Prozent zugelegt. Mehr erfahren Sie im Heft .

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