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04.12.2025, 19:45
PayPal bekommt am Donnerstag erneut Gegenwind ins Gesicht geblasen. Eine US-Großbank hat das Lager der Bullen verlassen – obwohl sie weiterhin sogar einen großen Re-Rating-Moment für möglich hält. Es könne sogar zu einer Art „Microsoft-Moment“ kommen.
JPMorgan stuft PayPal von „Overweight“ auf „Neutral“ herab. Die Begründung: Die operative Wende unter CEO Alex Chriss komme voran, brauche aber mehr Zeit als gedacht. Die Aktie bleibt 2025 klar im Rückwärtsgang.
Die Großbank JPMorgan hat PayPal am Donnerstag von „Overweight“ auf „Neutral“ abgestuft. Analyst Tien-tsin Huang begründet den Schritt damit, dass sich der Turnaround des Zahlungsdienstleisters länger hinzieht als erwartet – trotz erkennbarer Fortschritte unter dem neuen Chef Alex Chriss.
Am Markt kam das nicht gut an: Die PayPal-Aktie gab im frühen Handel um gut ein Prozent nach und notierte bei rund 60 US-Dollar. Seit Jahresbeginn steht damit ein Minus von 29 Prozent zu Buche.
Huang betont, dass er PayPal weiterhin grundsätzlich als Scale-Leader im Payment-Markt sieht. In seinem Bericht hebt er mehrere Punkte hervor, die unter Alex Chriss an Fahrt aufgenommen hätten.
PayPal habe eine deutlich höhere Produktgeschwindigkeit entwickelt. Beim „unbranded processing“ sei zudem der Übergang hin zu „Price for value“ gelungen. Huang sieht auch erste Fortschritte bei der Monetarisierung der Debitkarte: Insbesondere bei PayPal und Venmo zeichneten sich laut dem JPMorgan-Analysten Verbesserungen ab.
Hinzu komme eine verbesserte operative Disziplin. Der Fokus auf Effizienz und saubere operative Umsetzung bleibe intakt. Der Knackpunkt der Abstufung ist weniger die Richtung als der Zeitplan: JPMorgan stellt sich an die Seitenlinie, weil die positiven Effekte länger brauchen dürften, um sich deutlich in Zahlen und Bewertung niederzuschlagen.
PayPal habe Huang zufolge zwar „die richtigen Zutaten“, aber „das Brot braucht Zeit zum Gehen“. Interessant: Er hält sogar einen großen Re-Rating-Moment für möglich – eine Art „Microsoft-Moment“ –, nur eben später als bislang erwartet.
PayPal liefert Fortschritte, aber die Börse handelt Tempo – und genau da setzt JPMorgan jetzt den Rotstift an. Der Turnaround dürfte kommen, doch offenkundig nicht schnell genug, um kurzfristig neuen Bewertungsdruck nach oben zu erzeugen. DER AKTIONÄR traut PayPal ebenfalls einen großen Turnaround zu. Die Aktie wurde aber ausgestoppt, sodass Anleger an der Seitenlinie bleiben, bis der Titel wieder Dynamik aufbaut.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
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