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04.08.2023 Max Gross

Kurswahnsinn bei Tupperware: Short-Seller werden vorbörslich gegrillt

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Tupperware

An haarsträubenden, durch Short-Squeezes angetriebenen Rallys herrscht am Markt aktuell kein Mangel. Reihenweise gehen Aktie, in denen es sich die Leerverkäufer ein bisschen zu gemütlich eingerichtet haben durch die Decke.

Jüngste Beispiele sind die KI-Aktie C3.ai, der des Betruges überführte Hersteller von E- und Wasserstoff-LKWs Nikola oder auch der Autohändler Carvana. Mit Tupperware ist dieser illustre Kreis nun um einen Titel reicher.

Schleichender Niedergang nur temporär unterbrochen

Nach einer starken Erholung der Geschäfte während der Corona-Pandemie ist der Hersteller von Aufbewahrungsboxen inzwischen in seiner Existenz gefährdet: Das Produkt, die Preissetzung, die Vertriebsstrategie wirken trotz der einst hohen Popularität der Marke wie aus der Zeit gefallen. Die Erlöse haben sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf 1,3 Milliarden Dollar in 2022 halbiert. Unter dem Strich erwirtschaftet das Unternehmen Verluste.

Der schleichende Niedergang hat unübersehbare Folgen für den Aktienkurs. Gegenüber dem Corona-Hoch bei 38,59 Dollar fiel Tupperware im Juni auf ein neues Allzeittief bei lächerlichen 61 Cent, ein Minus von 98,4 Prozent - und eines mit Folgen: Da der Kurs unter einen Dollar gefallen war, drohte ein Delisting durch den New Yorker Börsenbetreiber NYSE. Wäre es Tupperware nicht gelungen, innerhalb von 180 Tagen zehn Tage infolge über einem Dollar zu schließen, hätte der Entzug der Börsenlizenz gedroht.

Erst Delisting-Gefahr, dann +1.000 Prozent

Dieser ist vorerst vom Tisch, denn in den vergangenen drei Wochen konnte Tupperware infolge eines Short-Squeeze um mehr als 300 Prozent zulegen. Zeitweise betrug das Plus fast unfassbare 1.000 Prozent.

Für die noch immer mit einer Leerverkaufsquote von 27 Prozent (Meldung vom 14. Juli) in der Aktien vertretenen Short-Seller gibt es heute eine schlechte Nachricht: Die Aktie legt in der Vorbörse unter beachtlichen Handelsumsätzen erneut rund 50 Prozent zu. Unter Druck geraten die Leerverkäufer aktuell nachdem das Unternehmen einen Deal zur Umstrukturierung seines im Verhältnis zu den operativen Erträgen gigantischen Schuldenberg von 700 Millionen Dollar angekündigt hat.

Die Verlängerung von Kreditlaufzeiten, der Verzicht auf Zinserträge und die Ausweitung von bestehenden Kreditlinien seitens der Gläubiger verschafft dem Unternehmen dringend benötigte Zeit, doch noch irgendwie einen operativen Turnaround auf die Beine zu stellen und die hohen Verbindlichkeiten wieder aus eigener Kraft bedienen zu können.

Tupperware (WKN: 901014)

Am Kurswahnsinn nicht unbeteiligt sind einmal mehr risikofreudige Kleinanleger: Auf der Social-Investing-Plattform Stocktwits ist Tupperware aktuell einer der am stärksten beobachteten und kommentierten Titel.

Dank unter Druck stehender Leerverkäufer irrwitzige Rendite in kürzester Zeit hin oder her, seriöse Anleger halten sich von der Aktie fern und beobachten das Spektakel aus sicherer Entfernung.

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