++ 5 Aktien, die immer steigen ++
19.12.2022 Michael Schröder

Heißer Reifen: Semperit-Aktie nach Millionen-Deal im Rallymodus – die Details!

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Semperit

Semperit haben hierzulande nur die wenigsten Anleger auf dem Kurszettel. Dabei haben die Österreicher einiges zu bieten. Mit dem Verkauf eines verlustbringenden Geschäftsbereichs könnten die Aktie in den Fokus neuer Investoren rücken. Der jüngste Anstieg könnte daher erst der Anfang einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung gewesen sein.

Semperit ist einer der weltweit führenden Hersteller der Kautschuk- und Kunststoffindustrie. Zu den im Industriegeschäft wichtigsten Produktgruppen zählen Hydraulik- und Industrieschläuche, Förderbänder, Rolltreppen-Handläufe, Seilbahnringe und Produkte für den Eisenbahnoberbau. Seit wenigen Tagen nicht mehr dazu gehören Untersuchungs- und Operationshandschuhe, denn der dazugehörige Unternehmensbereich Sempermed wird verkauft.

Die Sparte geht für 115 Millionen Euro an den südostasiatischen Handschuhproduzenten Harps Global. Für die Transaktion ist noch grünes Licht seitens der zuständigen Behörden nötig. Dieses werde für das zweite Quartal 2023 erwartet. Während der Corona-Pandemie blühte die zuvor defizitäre Bereich noch einmal auf, fuhr zuletzt aber wieder hohe Verluste ein. Im Gesamtjahr dürfte ein operativer Verlust von rund 100 Millionen Euro zu Buche (Vorjahr: + 281 Millionen Euro) stehen.

Im Industriegeschäft läuft es dagegen recht ordentlich. In den ersten neun Monaten wurde bei Erlösen in Höhe von 558 Millionen Euro ein EBIT von 78 Millionen Euro eingefahren. Am Ende des Jahres scheint ein operativer Gewinn von 100 Millionen Euro realistisch.

Der Verkauf kam bei den Börsianern gut an. Die Aktie konnte sich nach der Meldung um über 20 Prozent von ihren Tiefstständen lösen. Kein Wunder: Der ewige Verlustbringer ist weg. In der Firmenkasse schlummerten bislang rund 92 Millionen Euro. Mit den 115 Millionen Euro aus dem Sempermed-Verlauf dürften es am Ende rund 200 Millionen Euro werden. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 400 Millionen Euro. Das verbliebene, profitable Industriegeschäft wird also nur mit einem zweifachen EBIT bewertet.

Semperit (WKN: 870378)

Gelingt es Semperit, die eigene führende Rolle in der Polymer- und Kunststoffindustrie zu bestätigen und bleibt die Nachfrage aus den breitgefächerten Industrien ungebrochen, dann dürften Umsatz und Gewinn nachhaltig steigen. Analysten  werden ihre Schätzungen und Ziele in Kürze überarbeiten. Kurse um 30 Euro oder ein Börsenwert um 600 Millionen Euro dürften mittelfristig durchaus möglich sein.

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