Der Goldpreis ist am Dienstag nach Hinweisen des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf mögliche größere Zinserhöhungen deutlich gefallen. Am Mittwochmorgen wurde eine Feinunze des Edelmetalls (31,1 Gramm) an der Börse in London bei gut 1.813 US-Dollar gehandelt. Das sind fast 40 Dollar oder weniger als am Dienstagmorgen.
Die Notierung ist damit auf den tiefsten Stand seit Ende Februar gesunken.
Am Dienstagnachmittag hatte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed ein höheres Tempo bei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet, daher wird der Zinsgipfel wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen", sagte Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. "Wenn die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten sollte, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen."
Bei der Aussicht auf steigende Zinsen machen Anleger in der Regel einen Bogen um das Gold. Das Edelmetall biete keine Zinsen, sagte Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus. "Damit werden zinsbringende Anlagen für Investoren interessanter." Zudem trübe der höhere Dollar-Kurs die Stimmung der Goldanleger.
Die Aussicht auf höhere Zinsen in den USA gab dem Kurs des Dollar zuletzt ordentlich Auftrieb. Weil Gold auf dem Weltmarkt in dieser Währung gehandelt wird, macht ein steigender Kurs das Edelmetall teurer.
Die Aussicht auf stärker steigende Zinsen haben die Edelmetalle schon im Februar belastet. Am Freitag steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht ein weiterer wichtiger Termin an. Dieser dürfte die weitere Richtung vorgeben. Fällt der Bericht schwächer aus als gedacht, sind also weniger Stellen neu geschaffen worden als erwartet, dürfte die Zinsangst wieder weichen. Das wiederum wäre gut für Gold. Auf welche Aktien Sie derzeit setzen sollten, lesen Sie im Börsenbrief Goldfolio.