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18.12.2020 Fabian Strebin

Dividenden-Horror bei der Intesa Sanpaolo: Raus mit der Aktie aus dem Depot?

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Intesa Sanpaolo

Die Hoffnungen für eine Wiederaufnahme der Ausschüttungen bei Banken war für 2021 groß. Gerade die Intesa Sanpaolo war dafür ein aussichtsreicher Kandidat, da die Bank vor der Corona-Pandemie mit hohen Dividenden lockte und gut kapitalisiert ist. Die Aussagen der EZB gestern enttäuschten allerdings auf ganzer Linie. Doch die Aktie hielt sich dennoch stabil, wobei sicher auch mehrere positive Analystenkommentare halfen.

Nach Maßgabe der EZB dürfen Ausschüttung weder 15% des kumulierten Nettogewinns der Geschäftsjahre 2019 und 2020 noch 20 Basispunkte des harten Kernkapitals überschreiten. Bei der Berechnung des Nettogewinns werden Positionen, welche die regulatorische Kapitalausstattung nicht berühren, aber auch ein möglicher Badwill anscheinend nicht berücksichtigt. Letzteres würde für Intesa aufgrund des UBI-Kaufs eine große Rolle spielen.

Dividendenrendite fällt spürbar kleiner aus

Statt mit 0,20 Euro je Aktie, also dem Niveau der Geschäftsjahre 2017 und 2018, wird nun mit deutlich weniger gerechnet bei der Dividende. Eine eventuell sogar zweistellige Dividendenrendite ist damit natürlich völlig unrealistisch, da die EZB die Kriterien strenger als gedacht gefasst hat. Unter der Vorgabe der EZB-Kriterien ist eine Dividendenzahlung von weniger als fünf Cent realistisch, was eine Rendite von rund 1,7 Prozent ergeben würde. Allerdings ist die Stimmung für Intesa Sanpaolo weiterhin positiv. Hintergrund sind die Chance auf höher als gedachte Synergieeffekte durch die UBI-Banca-Übernahme und eine bessere konjunkturelle Entwicklung in Italien im kommenden Jahr.

Jefferies weiterhin optimistisch

Das Analysehaus Jefferies hat zudem die Einstufung für die Aktie der Intesa Sanpaolo auf "Buy" belassen. Analyst Joseph Dickerson verwies auf die Entscheidung der EZB, die nun ein Stück weit vom generellen Dividendenstopp für die Banken abrückt, diese aber auffordert, möglichst bis Ende September 2021 auf Auszahlungen an die Aktionäre zu verzichten. Positiv sei, dass es damit ein Datum für das endgültige Ende des Dividendenbanns gebe, befand der Experte. Negativ aber sei, dass die implizierten Dividendenrenditen generell unter drei Prozent lägen und damit unter den Erwartungen am Markt.

Intesa Sanpaolo (WKN: 850605)

Die Aktie ist trotz der Dividenden-Enttäuschung stabil geblieben. Die nächste Hürde bleibt nach wie vor die Marke von zwei Euro. Eine Unterstützung liegt dabei bei 1,84 Euro, sowie bei der 50-Tage-Linie von 1,78 Euro. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie mittelfristig weiterhin positiv gestimmt, kurzfristig dürfte das Potenzial aber begrenzt sein. Wer investiert ist, bleibt dabei.

 

Mit Material von dpa-AFX.

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