Seit Jahresbeginn hat sich die Aktie des weltgrößten Chemiekonzerns BASF stark entwickelt. Am Freitag stellt der DAX-Riese nun die Bilanz für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 vor. Der Geschäftsbericht wird mit Spannung erwartet, da der Einfluss des eingebrochenen Ölpreises nach wie vor schwierig einzuschätzen ist.
Für BASF hat ein niedriger Ölpreis Licht und Schatten. Bei einem hohen Preis mache BASF Geld im Ölgeschäft, bei einem niedrigen im Chemiegeschäft, hatte Konzernchef Kurt Bock erst jüngst gesagt. Enorme Preisschwankungen seien allerdings schwer zu managen. Mögliche negative Folgen auf die Bilanz sollten allerdings durch den schwächeren Euro etwas gedämpft werden. Auch der milliardenschwere Verkauf des Anteils an der Kunststofffirma Styrolution wird sich positiv auf den Gewinn auswirken.
Für den Zeitraum Oktober bis Ende Dezember erwarten die Analysten dennoch einen Umsatz- und Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Im vierten Quartal wird im Schnitt mit einem operativen Gewinn (EBIT) vor Sondereffekten von 1,34 Milliarden Euro gerechnet. Im Vorjahr hatte der Konzern noch fast 1,5 Milliarden Euro verdient. Beim Konzernumsatz erwarten die Experten hingegen einen Rückgang von 18,2 auf 16,8 Milliarden Euro.
Spannende Prognose
Neben den Zahlen steht vor allem der Ausblick im Zentrum des Interesses. Ende Oktober hatte BASF seine Ziele für 2015 gekappt. Problematisch: Die deutsche Chemieindustrie zeigt sich für das laufende Jahr generell weniger zuversichtlich und rechnet wegen des Einbruchs bei den Ölpreisen mit dem ersten Umsatzschwund seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Angesichts der angespannten politischen Lage hatten BASF und der russische Energieriese Gazprom bereits Ende 2014 ein milliardenschweres Tauschgeschäft gestoppt. Der Stopp des Deals dürfte auch Auswirkungen auf die BASF-Zahlen haben.
Dividendenstar
DER AKTIONÄR bleibt bullish. Mittelfristig stimmen die Aussichten bei BASF in jedem Fall. Der Weltmarktführer ist noch immer moderat bewertet und lockt mit einer starken Dividendenrendite von derzeit rund 3,3 Prozent. Dies kommt nach wie vor gut an. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp liegt bei 61 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)