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22.10.2019 Michael Schröder

AKTIONÄR Top-Tipp 2G Energy: Der Klima-Kraftprotz gibt Gas

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2G Energy

Nicht erst seit Greta Thunberg sind der Klimawandel und die Energiewende in aller Munde. Effiziente, leistungsfähige und vor allem umweltschonende Energielösungen werden immer wichtiger. Als AKTIONÄR-Leser wissen Sie, dass 2G Energy als Hersteller dezentraler Energieerzeugungssysteme mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu den potenziellen Gewinnern dieser Entwicklung zählt. Mit den ersten Empfehlungen aus dem Jahr 2010 liegen Anleger bei der Aktie bereits über 175 Prozent im Plus.

Allein bis 2022 sollen 22 Gigawatt Kohle- und Atomkapazität vom Netz gehen. Das ist gesetzlich verankert und spielt 2G Energy in die Karten: „KWK-Anlagen im mittleren Leistungsbereich zwischen 50 und 1.000 kW, wie 2G sie anbietet, sind ein Instrument, um die sich auftuende Stromlücke kurzfristig zu schließen“, ist auch Dr. Karsten von Blumenthal von First Berlin Equity Research überzeugt.

Klare Ziele

Um das Geschäft nachhaltig voranzutreiben, hat sich 2G Energy drei Themen auf die Fahne geschrieben: die Verbesserung der Produktionsprozesse, eine noch stärkere Digitalisierung der Aktivitäten und die weitere Internationalisierung. Soll heißen: weg vom lokal aufgestellten Handwerksbetrieb, hin zum global und profitabel agierenden Industriekonzern. Erste Erfolge sind sichtbar, doch am Ende der Fahnenstange sieht sich der Finanzvorstand noch nicht.

Für das laufende Jahr erwartet 2G Umsätze zwischen 210 und 230 Millionen Euro. Ein traditionell stärkeres zweites Halbjahr und der hohe Auftragsbestand ermöglichen ein Erreichen des oberen Randes. Skaleneffekte und die weitere Industrialisierung des Produktionsprozesses sollten sich margensteigernd auswirken. Daher dürfte auch die EBIT-Marge am oberen Ende der Prognosespanne von 5,5 bis 7,0 Prozent liegen

Störfeuer könnte es aus dem Ausland (Umsatzanteil: 38 Prozent) geben. In Deutschland ist das Geschäft bereits gut etabliert. Hierzulande braucht es laut Pehle „keine Missionarsarbeit mehr“. Die Margen sind höher und besser planbar. Zum Ausbau des Marktanteils wird außerhalb der Landesgrenzen zum Ende eines Jahres auch mal ein Projekt mit niedrigen Margen reingenommen.

2G Energy (WKN: A0HL8N)

Viel wichtiger als die kurzfristige Entwicklung sind die mittelfristigen Aussichten. In den kommenden Jahren sollen die Umsätze jeweils um zehn Prozent zulegen – bei nachhaltig steigenden Margen. Als mittelfristiges Ziel steht eine Umsatzsteigerung bis 2024 auf 300 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von rund zehn Prozent auf der Agenda. Stellt sich der Nachfragewechsel von biogas- auf erdgasbetriebene Anlagen in den Jahren 2020/21 wie geplant ein und forciert die Regierung den Einsatz von KWK-Lösungen zur Stromnetzstabilität, dürfte sich diese Prognose vermutlich als deutlich zu konservativ erweisen.

Wasserstoff als Joker

Ebenfalls interessant: In dem mittelfristigen Szenario ist ein Megatrend noch gar nicht berücksichtigt. Derzeit zeichnet sich der Einstieg Deutschlands in eine wasserstoffbasierte und somit nahezu emissionsfreie Strom- und Wärmeproduktion ab. „2G hat die Tauglichkeit ihrer Anlagen für eine Strom- und Wärmeproduktion mit Wasserstoff bereits in zwei Pilotanlagen unter Beweis gestellt“, so von Blumenthal. Das Thema dürfte in den nächsten Jahren noch ohne größere Deckungsbeiträge bleiben. „Wir sind aber bereit“, sieht sich Pehle auch hier für einen Nachfrageschub gerüstet.

Die Voraussetzungen könnten kaum besser sein. Weder Solar- noch Windkraft können bei der nicht aufzuhaltenden Energiewende mit den Vorzügen der dezentralen, gasbetriebenen KWK-Lösungen zur Strom- und Wärmeproduktion mithalten. Dies und die weitere Internationalisierung des Geschäfts sind für 2G Energy die wesentlichen Wachstumstreiber. Dank der steigenden Effizienz sollten die Gewinne überproportional zulegen. Die Aktie dürfte daher in deutlich höhere Regionen vorstoßen – mit oder ohne Greta Thunberg. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.

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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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