S&P 500: Die Sorgen überwiegen – RBC warnt vor "unruhigen Bedingungen"

2025 ist bisher ein äußerst starkes Börsenjahr. Doch an der Wall Street könnten nun unruhige Monate bevorstehen. RBC Capital sieht einige Gründe für Anleger, sich Sorgen zu machen. Die hohen Unternehmensgewinne sollten aber verhindern, dass eine deutliche Korrektur kommt – und vor allem langfristig stimmen die Aussichten.

RBC-Analystin Lori Calvasina hob ihr Ziel für den S&P 500 in einer neuen Studie zwar sogar leicht von 6.250 auf 6.350 Zähler an. Damit liegt sie aber immer noch rund vier Prozent unter dem aktuellen Kursniveau. Grund für das höhere Ziel ist, dass sie ihre Gewinnprognose für die Unternehmen ebenfalls hochgeschraubt hat.

Dennoch mahnt Calvasina zur Vorsicht. Bis Ende des Jahres gebe es „unruhige Bedingungen für US-Aktien“. „Die Hauptsorgen gelten den schlechten saisonalen Mustern im September und Oktober der letzten Jahre sowie den stagnierenden Bewertungen der zehn Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung.“ Diese hätten zuletzt Probleme gehabt, ihre bisherigen Hochs zu durchbrechen. Hinzu käme eine zunehmende Zurückhaltung bei den Privatanlegern, die den Markt bislang gestützt hatten.

Die Bewertung lasse derzeit wenig Raum für Gegenwind und sei auf Perfektion ausgerichtet. Die Zölle könnten im dritten und vierten Quartal aber die Rentabilität der US-Unternehmen belasten, den Inflations- und Kostendruck erhöhen sowie die Nachfrage belasten. Die jüngsten Daten hätten bereits signalisiert, dass der Arbeitsmarkt schwächer werde.

Anleger sollten Calvasina Aussagen aber auch nicht zu bearish einordnen. Für Ende 2026 gab sie ein Ziel von 7.100 Punkten aus. Das bedeutet, dass sie grundsätzlich weiterhin mit steigenden Kursen an der Wall Street rechnet.