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18.01.2015 Andreas Deutsch

Commerzbank: Wie kann eine Aktie so polarisieren?

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Es war eine anstrengende Woche für die Aktionäre der Commerzbank – mal wieder. Für kräftigen Wirbel sorgten Analystenkommentare. Die Meinungen der Experten gehen weit auseinander.

Die Vereinfachung der Organisationsstruktur bei der Commerzbank kommt bei Philipp Häßler, Analyst bei Equinet, gut an. Laut dem Experten sollte das die Effizienz erhöhen und eine schnellere Umsetzung von Entscheidungen erlauben. Allerdings habe die Maßnahme nur einen kurzfristigen Effekt auf die Gewinne, so dass Häßler seine Schätzungen unverändert lässt. Häßler empfiehlt, die Aktie zu halten. Das Kursziel beließ er auf 13 Euro.

Die Commerzbank hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, ihren Vertrieb im Privatkunden- und Mittelstandgeschäft zu straffen und dabei eine Führungsebene zu streichen. "Als wir noch 1.600 Filialen hatten, waren vier Führungsebenen gerechtfertigt, jetzt ist das nicht mehr der Fall - zumal die Zahl der Filialen tendenziell eher sinken als zunehmen wird", sagte Privatkunden-Vorstand Martin Zielke dem Handelsblatt.

Künftig werde es bundesweit fünf regionale Verantwortungsbereiche im Vertrieb geben, die von fünf Bereichsvorständen geführt würden. Darunter werde es - bezogen aufs Privatkundengeschäft - nicht mehr etwa 225 Gebiets- und Regionalfilialleiter geben, sondern nur noch 65 Niederlassungsleiter.

Goldman Sachs ist bearish, JPMorgan bullish

Trotzdem ist Goldman-Sachs-Analyst Martin Leitgeb pessimistisch für die Commerzbank. Der Experte hält es für wahrscheinlich, dass sich die Debatte über die Kapitalausstattung der Commerzbank intensivieren wird. Für europäische Banken dürfte eine feste Kernkapitalquote (CET 1) von zehn Prozent zum Maßstab werden - ein Wert, den die Commerzbank noch nicht erreicht habe.

Wegen denkbarer weiterer Rückstellungen und des Einflusses einer noch lockereren Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) auf die Zinsmargen habe er seine Schätzungen für die Gewinne und die Kapitalausstattung reduziert. Das Kursziel schrumpfte daher von 12,40 auf 10,30 Euro. Vor diesem Hintergrund stufte Leitgeb die Papiere von "Neutral" auf "Sell" ab.

Anderer Meinung ist JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein, dessen Worte bei Investoren einiges Gewicht haben. Er rechnet bis 2016 mit einer auf 8,7 Prozent steigenden Eigenkapitalrendite im Kerngeschäft der Commerzbank - und das noch ohne die positiven Auswirkungen einer erwarteten Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Grundsätzlich biete die Commerzbank als größte europäische Mittelstandsbank verglichen mit spanischen und italienischen Instituten größeres Wertpotenzial, hatte Analyst Kian Abouhossein in der am späten Montag verbreiteten Studie geschrieben. Das Institut profitiere dabei auch von der robusten deutschen Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund hatte der Analyst die Aktien von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft. Das Kurziel sieht er bei 12,10 Euro.

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Kursziel: 14 Euro

DER AKTIONÄR sieht bei der Commerzbank-Aktie derzeit mehr Chancen als Risiken. Für positive Impulse könnte der massive Kauf von Staatsanleihen durch die EZB sorgen. Zudem kommt das Unternehmen beim Abbau der Non Core Assets gut voran. Das Kursziel lautet 14 Euro, der Stopp sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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