Nu Holdings: Wachstumsperle vor Comeback - jetzt zugreifen?

Seit Sommer ging es unaufhörlich nach oben für die Papiere der brasilianischen Nu Holdings. Doch Mitte September war der Höhenflug gestoppt, und es folgte eine Korrektur. Diese könnte nun vor einem Ende stehen. Operativ bleibt der Konzern voll auf Kurs mit seinem bullenstarken Geschäftsmodell.

Ende September markierte Nu Holdings das bisherige Jahreshoch bei 16,30 Dollar, bevor es zu einer Konsolidierung kam. Diese scheint oberhalb der 50-Tage-Linie bei 14,70 Dollar vorerst gestoppt worden zu sein. In den letzten Tagen zeichnet sich eine vorsichtige Trendwende ab.

Fundamental wäre das mehr als gerechtfertigt, denn das brasilianische Fintech, das ein reinrassiger Wachstumswert ist, schwächelt operativ nicht. Im Gegenteil – es soll mit der rasanten Expansion weitergehen. Die Konsensprognose für das dritte Quartal, die Zahlen werden am 13. November erwartet, spricht Bände.

In diesem Zeitraum erwarten die Experten im Schnitt zwar nur einen moderaten Erlöszuwachs um 40 Millionen Dollar auf 2,98 Milliarden Dollar. Abgesehen davon, dass das bei der Wachstumsdynamik auch zu konservativ geschätzt sein könnte, sollen die Gewinne kräftig sprudeln. Statt 592 Millionen Dollar vor einem Jahr dürften unter dem Strich nun 747 Millionen Dollar zu Buche stehen.

Nu bietet in Mexiko und Kolumbien rudimentäre Bankprodukte wie Kreditkarten und Girokonten an. Die Chance besteht aber in einer Markteinführung von weiteren Kredit- und Anlageprodukten wie in Brasilien. Das Potenzial bei den mit Bankdienstleistungen unterversorgten Lateinamerikanern ist enorm. Ende des Jahres dürfte der Konzern 131,2 Millionen Kunden haben.