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Am Freitag steht unter den deutschen Versicherern vor allem die Allianz im Fokus. Die Aktie der Münchner verliert trotz starker Dividendenerhöhung und Rekordzahlen rund drei Prozent an Wert. Unbeeindruckt davon ziehen die Rückversicherer wie Hannover Rück weiter davon und markieren neue Höchstkurse.
Die Allianz hat am Vorabend überraschend ein Aktienrückkaufprogramm sowie einen Dividendenvorschlag von 13,80 Euro je Aktie vermeldet. Am Freitagmorgen legte der Münchner Versicherer mit Rekordzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr nach. Offensichtlich war dies aber vielen Anlegern nicht gut genug – die Aktie verliert zur Stunde rund drei Prozent.
Im Gegensatz dazu hat die Hannover Rück im Laufe des Vormittags bei 236,20 Euro ein neues Rekordhoch markiert. Die Gesellschaft hatte bereits Anfang Februar ihre vorläufigen Geschäftszahlen veröffentlicht und damit weiteres Kaufinteresse in der Aktie ausgelöst. Der Rückversicherer erzielte demnach im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettokonzerngewinn von 1,8 Milliarden Euro und übertraf damit das eigene Jahresgewinnziel von mindestens 1,7 Milliarden Euro. Der Markt hatte allerdings mit diesem Niveau auch gerechnet.
Bis zum Geschäftsbericht müssen sich die Anleger noch etwas gedulden. Die Bilanzpressekonferenz wird erst am 18. März stattfinden. Dann dürfte die Hannover Rück auch einen Dividendenvorschlag abgeben, der sich nach Einschätzung des AKTIONÄR auf rund 7,00 Euro pro Aktie inklusive Sonderdividende belaufen dürfte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen eine Basisdividende von 5,00 Euro je Aktie und eine Sonderzahlung von 1,00 Euro pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.
Das Umfeld für die Rückversicherungsbranche ist weiterhin gut. Eine hohe Nachfrage trifft auf ein immer knapperes Angebot an Rückversicherungskapazitäten. Deswegen sind die Gesellschaften wie Hannover Rück anders als wie in der Vergangenheit in der Lage, höhere Prämien in Rechnung zu stellen. Bei der jüngsten Erneuerungsrunde etwa hatten die Hannoveraner risikoadjustierte Preiserhöhungen von 2,3 Prozent durchsetzen können.
Außerdem kommt den Rückversicherern das anhaltend hohe Zinsniveau zugute. So hilft dies bei der Verbesserung der Solvabilitätsquoten.
Wie zuletzt berichtet, stehen die Rückversicherer bei Anlegern hoch im Kurs. Untermauert wird dies von den Unternehmen mit stabilen Ergebnissen und wahrscheinlich höheren Dividenden. Wer die Hannover Rück im Bestand hat, gibt keines davon ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.
