Das Personalkarussell bei Tesla dreht sich immer schneller. Der Elektroautobauer verliert schon wieder zwei Manager: Buchhalter Dave Morton und Personalchefin Chefin Gabrielle Toledano verlassen das Unternehmen, Freitag war zudem der letzte Tag von Kommunikationschefin Sarah O‘Brien.
Vor allem der Rücktritt von Dave Morton wirft einige Fragen auf. Morton war erst vor rund einem Montag zu Tesla gekommen. „Seit meinem Amtsantritt am 6. August haben die öffentliche Aufmerksamkeit und das Tempo innerhalb des Unternehmens meine Erwartungen übertroffen“, soll Morton gegenüber CNBC geäußert haben. Das habe ihn dazu veranlasst, seine Zukunft bei Tesla zu überdenken.
Elon Musk darf aber auch einen neuen im Team begrüßen. Jerome Guillen wird „President Automotive“ und soll Musk Arbeit abnehmen.
Ob Elon Musk der Rücktritt von Dave Morton und Gabrielle Toledano groß interessiert? Kaum. Es scheint so, als habe er ohnehin ein neues Lebensmotto für sich entdeckt: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Vor wenigen Tagen fiel Musk bei Aufzeichnung von „Joe Rogan Experience“ durch seinen entspannten Umgang mit Drogen auf.
Was bezweckt Musk mit seinen Eskapaden? Vor nicht einmal 15 Monaten galt er unter Investoren als Inbegriff des innovativen Machers, des genialen Firmenbauers. Er galt als derjenige, der die deutschen Autobauer aus dem Markt verdrängen würde.

Kauflimits setzen
Fakt ist: Die negativen Nachrichten bei Tesla reißen nicht ab. Der Stimmungsumschwung spiegelt sich im Aktienkurs wider. Das Papier notiert mittlerweile bei 280 Dollar. Es droht ein Test des Jahrestiefs aus dem Frühjahr bei 244 Dollar. Es bleibt dabei: Die Aktie ist nichts für Anleger mit zittrigen Händen. Dafür war die Volatilität, sprich die Schwankungsintensität, zuletzt zu hoch. Sehr risikofreudige Investoren wagen bei 240 Dollar (umgerechnet 206 Euro) eine erste kleine Position. Zweites Kauflimit bei 220 Dollar (beziehungsweise 190 Euro). Hier liegen mehrere stärkere Unterstützungen.