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27.08.2021 Maximilian Völkl

Siemens Gamesa: Löst dieser Schritt die Probleme?

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Siemens Gamesa

Angesichts der herben Gewinnwarnung zuletzt hat der Turbinenbauer Siemens Gamesa alles auf den Prüfstand gestellt. Die hausgemachten Probleme sollen behoben und die Margen wieder gesteigert werden. Vor allem im Onshore-Geschäft gibt es seit Langem Probleme. Nun wurden erste Schritte angekündigt.

So zieht Siemens Gamesa einen Schlussstrich unter das Windgeschäft in China und stellt auch andere Märkte zur Disposition. „Wir werden den lokalen Vertrieb in China einstellen“, sagte Unternehmenschef Andreas Nauen in einem Freitag veröffentlichten Interview mit der WirtschaftsWoche. Zwar werde man weiterhin Windturbinen in Tianjin in China produzieren, aber nur für den Export etwa nach Japan. „Das lokale Direktgeschäft in China geben wir auf, weil es nicht mehr interessant für uns ist“, sagte Nauen. China sei ein Markt für einheimische Hersteller.

Ähnliche Rückzugspläne hat Siemens Gamesa auch für andere Märkte. „Wir stellen auch das Russland-Geschäft auf den Prüfstand“, sagte Nauen. „Die Projekte dort sind sehr riskant, weil beispielsweise der Bau eines Windparks an Land nur in wenigen frostfreien Wochen im Jahr möglich ist.“ Auch in der Türkei „werden wir deutlich vorsichtiger sein.“ Ausschreibungen verpflichteten die Windradbauer zu einer hohen lokalen Fertigung. „Darauf würden wir in Zukunft verzichten.“

Darüber hinaus will Nauen auch die Preise anheben. „Wir haben unsere Onshore-Windturbinen in der jüngeren Vergangenheit sehr oft zu Festpreisen verkauft“, so Nauen. Das sei lange Zeit okay gewesen, weil die Turbinen oft zwölf bis achtzehn Monate nach Vertragsabschluss gebaut, geliefert und installiert worden seien. Zuletzt habe es aber starke Preisschwankungen beim Material gegeben. Viele Rohstoffe wie Stahl seien sehr stark gestiegen. „Neue Projekte schließen wir deshalb jetzt mit Gleitpreisklauseln ab – so wie das bei Offshore-Windturbinen mit längerer Projektlaufzeit schon länger üblich ist.“ Zudem plant Siemens Gamesa eine Preiserhöhung für neue Windturbinen um drei bis fünf Prozent.

Siemens Gamesa (WKN: A0B5Z8)

Siemens Gamesa arbeitet an den Problemen, das ist positiv zu werten. Vor allem die starke Marktposition bei Offshore-Turbinen dürfte auch an der Börse künftig wieder für steigende Kurse sorgen. Spekulative Anleger setzen nach der Gewinnwarnung nun wieder auf eine erste Position.

Mit Material von dpa-AFX

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