Morgan Stanley warnt: "Alle Anzeichen einer Bärenmarktrally"

Die weltweiten Aktienmärkte befinden sich auf dem Weg der dynamischen Erholung. So hat der marktbreite S&P 500 bereits im vergangenen Monat den GD200 überwunden und befindet sich nur noch knapp fünf Prozent unter seinem Rekordhoch. Geht es nach den Analysten von Morgan Stanley, dann dürften die Märkte dennoch bald wieder ins Straucheln geraten.

So sagte Mike Wilson, Chief Investment Officer von Morgan Stanley, gegenüber CNBC, dass der jüngste Rebound "alle Anzeichen einer Bärenmarktrally" aufweise. Die Erholung dürfte seiner Meinung nach rein technischer Natur sein, da die Märkte sich im März im "überverkauften" Zustand befunden hätten. Daher prognostiziere Morgan Stanley bis September eine Korrektur des S&P 500 von 13 Prozent vom aktuellen Kursniveau aus.

Ähnliches gelte auch für den Nasdaq-100-Index, der nun in eine massive Widerstandszone an der 200-Tage-Linie hineingelaufen sei. Daher sei es nun an der Zeit, sich "wieder defensiver aufzustellen".

Wilson bereite insbesondere die hohe Inflation und straffere Geldpolitik der Fed Sorgen, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöhen würden. "Wir glauben nicht, dass eine Rezession bereits dieses Jahr stattfindet. Aber nächstes Jahr könnte eine kommen", so Wilson.

Dies würde die Aktien weiter belasten und die Anleihen wieder attraktiver machen. Daher verdopple Morgan Stanley auch die Anzahl seiner defensiven Engagements.

Wilson ist jedoch bereit, sich von seiner bearishen Prognose loszusagen, falls die Fed die Zinsen nicht so schnell erhöht, wie die Marktteilnehmer derzeit erwarten. Außerdem könnten ihm zufolge starke Zahlen in der anstehenden Berichtssaison für positive Impulse sorgen. Morgan Stanley gehe jedoch aktuell im laufenden Jahr von enttäuschenden Quartalsberichten aus.