Durch die anhaltenden Übernahmespekulationen in der Chipbranche hat die Infineon-Aktie in den vergangenen Wochen einen deutlichen Sprung hingelegt. Am Dienstag, den 2. August, könnte der Titel neue Impulse erhalten. Dann präsentieren die Münchener ihre Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal.
Die Vorzeichen für Infineon sind dabei gut. Die Rivalen Texas Instruments und STMicroelectronics haben zuletzt mit guten Geschäften überzeugt. Der DAX-Konzern selbst dürfte erneut gut mit Chips für die Autoindustrie verdient haben. Obwohl einige Analysten eine kleine Schwächephase des Wachstumstreibers befürchten, dürfte die Autosparte wenig Sorgen bereiten. Als Wackelkandidat gilt vielmehr die margenstarke Sparte mit Stromspar-Chips für Smartphones und Tablets.
Die Analysten erwarten bei Infineon im Vergleich zum Vorquartal ein Umsatzwachstum von gut zwei Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Die Marge soll wie angepeilt knapp 16 Prozent betragen. Unter dem Strich dürfte der Gewinn bei rund 163 Millionen Euro liegen – nach einer Steuerrückzahlung im Vorquartal entspricht das einem Minus von fast zehn Prozent.
Übernahmekarussell im Fokus
Mit Spannung erwartet werden zudem mögliche Aussagen zum Übernahmekarussell in der Branche. Zuletzt hat Infineon für rund 850 Millionen Dollar die Sparte für Verbindungshalbleiter namens Wolfspeed gekauft. International sind zudem weitere Milliardendeals geplant. Eine Übernahme von Infineon erscheint Exane-Analyst Jerome Ramel wegen der bedeutenden Rolle für die deutsche Autoindustrie aber eher unwahrscheinlich. Infineon könne künftig vielmehr weiter zukaufen, um seine Werke besser auszulasten.

Stopp nachziehen
DER AKTIONÄR bleibt nach wie vor überzeugt von Infineon. Die positive operative Entwicklung, vor allem durch die starke Nachfrage der Autobauer, dürfte anhalten. Nach den deutlichen Kursgewinnen zuletzt sollten Anleger den Stoppkurs aber auf 13,20 Euro nachziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)