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03.04.2022 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: Mit Vollgas über die 15.000er-Marke?

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DAX

Der DAX hat sich allen widrigen Umständen zum Trotz zuletzt gut gehalten. Aktienexperten wie etwa Robert Halver von der Baader Bank sagt: "Selbst diese sicher schwere Krise wird ein Ende finden." Zuvor bedarf es echter Entspannungssignale aus Russland. Saisonal steht der Aktienmarkt vor einer guten Zeit. Auch charttechnisch sieht es verheißungsvoll aus. Der Wochenausblick.


Marktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets rechnet damit, dass die kommenden Wochen für Aktionäre nicht einfach werden. "Aktuell spricht vieles dafür, dass sich der DAX erst einmal wieder in Richtung 14.000 Punkte orientiert. Der Start in das zweite Quartal dürfte für den deutschen Aktienindex deutlich ungemütlicher werden als es die vergangenen drei Erholungswochen vermuten lassen", befürchtet er.

Vor dem Wochenende hatten sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt stabilisiert. Der DAX schloss am Freitag bei 14.446 Punkten mit einem Wochenplus von einem Prozent. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel beendete die Woche bei 31.192 Zählern 0,1 Prozent über dem Freitag der Vorwoche. 

DAX (WKN: 846900)

Der DAX sprang im Laufe des März fast genauso schnell wieder nach oben, wie er zuvor unter Druck geraten war. Mittlerweile hat der Leitindex den Kursrutsch seit Beginn der Invasion wieder aufgeholt, sodass sich für das erste Quartal noch ein Minus von 9,3 Prozent ergibt – immerhin aber noch der größte Rückschlag seit dem ersten Jahresviertel 2020. hat sich neuerdings im neutralen Mittelfeld des Bereichs von 14.000 bis 15.000 Punkten eingependelt.

Der Leitindex hadert derzeit noch mit der 50-Tage-Linie, die aktuell bei 14.610 Punkten verläuft. Gelingt die Überwindung nachhaltig, sollte dem DAX auch der Sprung über die 15.000er-Marke gelingen.

Die weitere Entwicklung dürfte indes maßgeblich vom Geschehen in der Ukraine und dessen wirtschaftlichen Folgen abhängen. Angesichts des schon seit fünf Wochen tobenden Krieges rechnen deutsche Unternehmen in den kommenden Monaten mit einem kräftigen Rückgang ihrer Geschäfte, wie der jüngste Absturz des Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt.

Käme es nun beispielsweise zu einem westlichen Boykott russischen Öls, wäre der internationale Ölmarkt beträchtlich unterversorgt, sodass der Ölpreis nach oben katapultiert würde, vermutet Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank.

Wirtschaftliche Auswirkungen kaum abzuschätzen

Für Anleger ist es dabei kein einfaches Unterfangen, angesichts der gegenwärtigen Konflikte mit Russland die mittel- bis langfristigen wirtschaftlichen Unsicherheiten abzuschätzen. BASF-Chef Martin Brudermüller etwa warnt für den Fall eines längerfristigen Ausfalls von Gas- und Öllieferungen vor beispiellosen wirtschaftlichen Schäden. Nach der von Russland verfügten Abrechnung in Rubel lieferte der Staatskonzern Gazprom am Freitag allerdings zunächst weiter Gas.

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Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank spricht von der realen Gefahr einer "Rezflation", also einer Rezession bei hohen Preisen. Den schärfsten Einbruch der Ifo-Geschäftserwartungen seit der Corona-Krise vergleicht er mit einer "Panik-Attacke in der deutschen Wirtschaft". Schnelle geldpolitische Unterstützung wie in vergangenen Krisen würde dieses Mal schwerer fallen: Laut Halver stecken die Währungshüter in einen massiven Dilemma, da die Geldpolitik nicht gleichzeitig offensiv und defensiv handeln könne.

Saisonal günstige Zeit

Auf der anderen Seite haben die Turbulenzen der vergangenen Wochen Chancen geschaffen, auch dies betonen Experten gern immer wieder. Eigentlich wäre es auch nicht außergewöhnlich, wenn die Kurse vor dem Sommer steigen. "Aus saisonaler Perspektive geben die Bullen am Aktienmarkt im April typischerweise noch einmal Vollgas, bevor das saisonal schwache Sommerhalbjahr beginnt", sagte Oliver Baron von Godmodetrader. Dies gelte vor allem für die US-Börsen.

Laut Halver ist es auch ein Faktor, dass "Anleger über Absicherungen am Terminmarkt mittlerweile auch für weitere Eskalationen im Ukraine-Krieg gewappnet sind". Damit verbindet er sogar mögliche Impulse nach oben, denn bei Kurserholungen müssten Anleger dann zuvor eingegangene Absicherungspositionen auflösen. Kursgewinne wie etwa am vergangenen Dienstag waren am Markt auch mit solchen Eindeckungen durch Spekulanten begründet worden, die auf fallende Kurse gesetzt hatten.

Fed-Protokoll am Mittwoch

Ein Blick auf die Agenda der kommenden Tage zeigt nach dem absolvierten robusten US-Arbeitsmarktbericht für März nur wenige große Highlights. Am Dienstag dürfte der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Fokus stehen und am Mittwoch werden die Anleger wohl im Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed genau mitlesen. Die Fed hat bereits damit begonnen, gegen die hohe Inflation vorzugehen. Von ihr werden im Jahresverlauf deutliche Zinsanhebungen erwartet. Es wird sogar für möglich gehalten, dass die US-Notenbank von den üblichen Zinsschritten um einen Viertelprozentpunkt abweicht und größere Anhebungen ins Auge fasst.

Auf Unternehmensseite ist die Berichtssaison hierzulande mit nur noch wenigen Nachzüglern so gut wie ausgestanden. Dafür nimmt die Saison der Hauptversammlungen Fahrt auf. Aus dem DAX treffen sich etwa die Anteilsinhaber von Henkel und Deutsche Telekom.  (Mit Material von dpa-AFX)

In der vergangenen Woche standen folgende Artikel von www.deraktionaer.de im besonderen Fokus der Leser:

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