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04.08.2023 Michael Schröder

AKTIONÄR-Depotwert Infineon: Das sagt der Vorstand – schnelle Erholung nach dem Kursrutsch?

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Infineon

Infineon verzeichnete im dritten Quartal 2022/23 insgesamt die erwartete leicht rückläufige Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig bestätigte der Halbleiterkonzern die zuvor bereits zwei Mal angehobene Jahresprognose. Die Aktie brach gestern dennoch kräftig ein. Eine insgesamt überzogene Kursreaktion. Eine Bestandsaufnahme.

Über die Q3-Zahlen hat DER AKTIONÄR bereits berichtet. Der Umsatz sank in den drei Monaten bis Ende Juni um ein Prozent auf knapp 4,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal, wie Infineon weiter mitteilte. Das Segmentergebnis, das die operative Tätigkeit abbildet, nahm um zehn Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro ab. Dabei verzeichneten alle Bereiche einen Rückgang. Die viel beachtete Segmentergebnismarge verringerte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 26,1 Prozent. Nach Steuern verdiente Infineon mit 831 Millionen Euro ein Prozent mehr.

„Wir haben uns im abgelaufenen Quartal gut behauptet, wobei die Entwicklung am Halbleitermarkt weiterhin ein gemischtes Bild mit Licht und Schatten zeigt“, so Konzernchef Jochen Hanebeck. Insgesamt sei das Unternehmen aber „voll auf Kurs“, seine schon zwei Mal angehobene Prognose zu erreichen, sagte er in einer Telefonkonferenz.

Sieht den Konzern voll auf Kurs: Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck

Infineon geht weiter von einem Umsatz von 16,2 Milliarden Euro und einer Segmentergebnismarge von rund 27 Prozent aus. Im vierten Quartal erwartet Infineon dabei eine weitere Verschlechterung der Marge auf rund 25 Prozent sowie einen Umsatz von etwa vier Milliarden Euro. Den weiteren Ergebnisrückgang begründete Hanebeck mit Währungseffekten, wirksam werdenden Investitionen für den Ausbau von Dresden sowie eine Senkung der Kapazitäten im Konsumentengeschäft, welches höhere Leerstandskosten verursache.

„Einerseits sorgen Elektromobilität und erneuerbare Energien sowie die damit verbundenen Anwendungsbereiche für stabil hohe Nachfrage. Andererseits ist der Bedarf zum Beispiel für Consumer-Anwendungen, wie PCs und Smartphones, nach wie vor gering“, so der Konzernchef weiter. In diesem Umfeld sei Infineon aber „dank der konsequenten Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber für den grünen und digitalen Wandel erfolgreich“. Dafür investiere das Unternehmen „vorausschauend und langfristig in zusätzliche Fertigungskapazitäten“.

So soll die Fabrik in Malaysia stärker erweitert werden als zunächst geplant. Infineon setzt dabei zusammen mit dem Ausbau der Standorte Villach und Dresden auf den wachsenden Markt für Leistungshalbleiter für die Automobilindustrie, Solar und die Energiespeicherung und erhofft sich dadurch zusätzliche Milliardenerlöse.

Infineon (WKN: 623100)

Der Quartalsbericht wurde als Enttäuschung aufgenommen. Der eine oder andere Investor hatte vermutlich mit einer weiteren Prognoseerhöhung gerechnet. Der Rücksetzer ist aus Sicht des AKTIONÄR völlig überzogen. Das fundamentale Bild hat sich nicht wesentlich verändert. Die Nachfrage nach Produkten für die Bereiche Elektromobilität und Erneuerbare Energien und damit verbundene Anwendungsbereiche ist unverändert hoch und die Perspektiven bleiben vielversprechend. Der Vorstand hat seine Hausaufgaben gemacht. Die großen Investitionen dürften sich mittel- und langfristig positiv bemerkbar machen. Die Aktie sollte sich schnell stabilisieren und wieder den Vorwärtsgang einlegen können. Mittelfristig spricht am Ende vieles für weiter steigende Kurse. Anleger mit Weitblick lassen sich daher von den kurzfristigen Schwankungen der Aktie nicht aus der Ruhe bringen.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.

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