ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Chefetage der nur durch einen Notverkauf geretteten Credit Suisse
Der Konkurrent UBS
Aktionäre zeigten sich verbittert über die Entwicklung und forderten Konsequenzen. "Ich fühle mich als Aktionär - ja auf Schweizerdeutsch sagt man - beschissen", so ein Aktieninhaber. Nicht zuletzt seien bei der Überwachung der Bank schwere Fehler gemacht worden.
Lehmann kündigte an, dass die eigentlich vorgesehene Abstimmung der Generalversammlung über einen Bonus für die Geschäftsleitung zurückgezogen werde. "Diese Sondervergütung wird somit nicht ausbezahlt."
Lehmann und Körner sind erst seit 2022 im Amt. Beide hatten nach eigenen Angaben versucht, das Ruder in der von Skandalen erschütterten Bank herumzureißen. Erste Erfolge auf diesem Kurs seien aber durch die dramatischen Ereignisse im März völlig zunichtegemacht worden. Die Probleme mehrerer US-Banken hätten die Furcht vor einer globalen Bankenkrise geschürt und vor allem die Credit Suisse getroffen.
Nach Skandalen, Kritik wegen eines schlechten Risikomanagements und Geldabflüssen in dreistelliger Milliardenhöhe war die Credit Suisse Ende März durch einen Notverkauf an die UBS gerettet worden. Die UBS zahlt drei Milliarden Franken (gut 3 Mrd Euro) für die Credit Suisse. Den Deal wurde ermöglicht durch eine staatliche Verlustgarantie von neun Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken. Es ist der größte Bankendeal in Europa seit der globalen Finanzkrise vor 15 Jahren./mrd/DP/stw
Quelle: dpa-AFX