Nachdem der Goldpreis in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Rallye auf das Börsenparkett gelegt hat, steckt das Edelmetall aktuell in einer Konsolidierungsphase fest. Ein Grund für die Korrektur sind natürlich Gewinnmitnahmen. Gestern kam noch ein weiterer hinzu.
Der Goldpreis ist – wie alle Rohstoffe auch – traditionell auch von der Entwicklung des US-Dollars abhängig. Ein starker Greenback ist stets eine Belastung für den Kurs, ein schwacher Dollar beschert dem Goldpreis hingegen – wie zuletzt eindrucksvoll belegt wurde – kräftigen Rückenwind.
EZB-Aussagen stärken US-Dollar
So verlor der Dollar in den vergangenen Handelswochen auch gegenüber dem Euro deutlich an Wert. Im gestrigen Handel kletterte der Euro sogar über 1,20 Dollar, doch dann gab es aber einen kräftigen Kurssprung des Greenbacks. Zunächst hatten solide Konjunkturdaten aus den USA für einen steigenden Dollar gesorgt und den Euro im Gegenzug belastet. Dann hatte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane am Dienstagabend gesagt, dass der Wechselkurs "wichtig" sei, auch wenn die EZB keinen bestimmten Kurs anstrebe.
Nach Einschätzung von Experten der Dekabank machen die Äußerungen des Notenbankers deutlich, dass der Wechselkurs des Euro für die Notenbank von Relevanz sei. Ein Anstieg über die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar dürfte "zunehmenden verbalen Gegenwind der EZB" hervorrufen, hieß es bei der Dekabank. Auch deshalb geriet der Euro unter Druck, der Dollar stieg, was wiederum den Goldpreis und andere Rohstoffkurse einknicken ließ.
Der Goldpreis wird nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Wochen und Monate weiterhin anfällig für kurzfristige Ausschläge am Währungsmarkt sein. Es besteht aber weiterhin kein Grund zur Sorge. Der übergeordnete Trend bleibt aber bullish. Auch das Sentiment spricht klar für Gold und Silber. Wie sich Anleger aktuell am geschicktesten positionieren, erfahren Sie exklusiv im Börsendienst Goldfolio.
(Mit Material von dpa-AFX)