Die Aktie von UniCredit hat ihre anfänglichen Gewinne am Mittwoch im Tagesverlauf vollständig abgegeben und ist deutlich ins Minus gerutscht. Grund dafür ist die Vorlage der Zwischenbilanz für das zweite Quartal.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat UniCredit den Überschuss um 75 Prozent auf 918 Millionen Euro gesteigert und die Erwartungen der Analysten (719 Millionen Euro) damit deutlich übertroffen. Allerdings ist der Gewinnsprung vor allem auf Einmaleffekte wie den Verkauf von Beteiligungen und die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen.
Zudem ist der Kapitalpuffer der italienischen Krisenbank trotz des überraschend hohen Gewinns deutlich dünner geworden. Die harte Kernkapitalquote gab das Institut am Mittwoch nur noch mit 10,3 Prozent an. Das sind gut 0,5 Prozentpunkte weniger als vor drei Monaten. Ein wichtiger Grund ist, dass die Bank latente Steueransprüche nicht mehr wie bisher als Eigenkapital anrechnen darf.

Rekordtief im Fokus
Die UniCredit-Aktie ist nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts erneut deutlich gefallen und wurde daraufhin an der Börse in Mailand zeitweise vom Handel ausgesetzt. Seit Jahresbeginn hat der Konzern nun rund zwei Drittel an Börsenwert verloren – allein seit Beginn der Woche beläuft sich das Minus auf rund 20 Prozent. Entsprechend bleibt DER AKTIONÄR bei der Empfehlung, das Papier zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)