"Alles in allem: Gute Entwicklungen. Aber zur Ehrlichkeit gehört auch: Der Sturm geht jetzt erst los." Ungewohnt vorsichtige Worte eines Mannes, der dem größten Automobilhersteller der Welt vorsteht: Herbert Diess. VW werden dabei noch die größten Chancen gegen Tesla eingeräumt. Allerdings sieht sich Diess gegen Tesla hinsichtlich des Tempos noch im Nachteil.
Entscheidend sei, dass der Wandel vom reinen Autohersteller zum Anbieter vernetzter Fahrzeuge allen bewusst werde, so Herbert Diess am Donnerstag in einer Rede vor Führungskräften zur aktuellen Lage bei Volkswagen. "Sind wir schon gut genug vorbereitet auf das, was da kommt?", fragte Diess. "2020 wird zeigen, wie wetterfest, agil, reaktionsfähig wir geworden sind."
Der US-Elektroautobauer Tesla habe inzwischen fast den gleichen Börsenwert wie Volkswagen. "Das Auto wird das wichtigste "Mobile Device"", betonte der VW-Chef. "Wenn wir das sehen, dann verstehen wir auch, warum Tesla aus Sicht der Analysten so wertvoll ist. (...) Sind wir schnell genug? Die ehrliche Antwort lautet: Vielleicht, aber es wird immer kritischer. Wenn wir in unserem jetzigen Tempo weitermachen, wird es sogar sehr eng." Diess zog eine Parallele zum ehemaligen finnischen Handy-Hersteller Nokia , der lange geglaubt habe, neue Produkt- und Nachfragetrends ignorieren zu können.
"Die Zeit klassischer Automobilhersteller ist vorbei", meinte Diess. "Die Zukunft von Volkswagen liegt im digitalen Tech-Konzern - und nur da. Und wir werden ein zusätzliches Aufholprogramm brauchen, um alles Potenzial im Konzern dafür zu mobilisieren."
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.
Mit Material von dpa-AFX