Für den Elektroautobauer Tesla scheint es derzeit rund zu laufen. Starke US-Verkaufszahlen für das Geschäftsjahr 2018, Grundsteinlegung für das neue Werk in China, sowie der aktuelle Sicherheitsbericht über die Unfallhäufigkeit von Tesla-Modelle lassen die Aktionäre und sogar den BMW-Betriebsratschef schwärmen.
Turbulentes aber erfolgreiches Jahr
Probleme bei der Model 3 Produktion sowie die zahlreichen Eskapaden des Tesla-Chefs Elon Musk brachten den Elektroautobauer ziemlich häufig in die Negativ-Schlagzeilen. Das Jahr 2018 war für den noch recht jungen Autokonzern sicherlich kein leichtes, aber dennoch ein erfolgreiches.
In den USA konnte Tesla Platz 1 unter den meistverkauften Premium-Fahrzeugen mit dem Model 3 belegen. Demnach lieferte der Autobauer rund 140.000 Autos aus und setzte sich sogar deutlich vom Kontrahenten Lexus ab, der mit seinem Modell RX lediglich rund 112.000 Fahrzeuge auslieferte.
Lob vom BMW- Betriebsratschef
Der Erfolg des Mastermind Musk sorgt sogar für Lobeshymnen von BMW- Betriebsratschef Manfred Schoch. „Tesla kontrolliert die komplette Wertschöpfungskette; die haben die Elektromobilität verstanden”, so Schoch. Außerdem betonte der Betriebsratschef im Interview mit dem manager magazin, dass die BMW-Vorstände sich endlich intensiver mit dem Tesla-Chef auseinandersetzten sollten.
Ebenfalls Beachtung fand der quartalsweise erscheinende Sicherheitsbericht von Tesla, welcher zuletzt mehr Unfälle mit dem vom Hersteller verbauten Autopiloten zählte. Grund für die Verschlechterung waren unteranderem die Wetterverhältnisse der Herbst- bzw. Wintermonate. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen in den USA zeigte sich aber erneut, dass die Sicherheitssysteme von Tesla die Unfallwahrscheinlichkeit deutlich verringern können.
Hohe Vorschusslorbeeren
Trotz des derzeitigen positiven Newsflow sollte die zukünftige Marktsituation bedacht werden. Tesla agiert aktuell noch auf einem lukrativen Pionier-Elektroautomarkt. Mit Blick auf die kommenden Serienproduktionen großer konkurrierenden Autokonzerne sollte aber in den nächsten Jahren ein hart umkämpfter Verdrängungswettbewerb bei Elektroautos stattfinden.
Die Tesla-Aktie zeigt sich nach einem stark volatilen Handelsjahr 2018 durchaus gestärkt und konnte sich nach dem letzten Einbruch während der Weihnachtszeit wieder deutlich erholen. Im Zuge dessen konnten die Anteilsscheine auch die wichtige 200-Tage-Linie zurückerobern.
DER AKTIONÄR bleibt dennoch skeptisch. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf.