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Nun auch Offline: Amazon plant 300 bis 400 stationäre Buchläden

Nun auch Offline: Amazon plant 300 bis 400 stationäre Buchläden
Foto: Börsenmedien AG
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03.02.2016 ‧ Sebastian Schinhammer

Amazon-Chef Jeff Bezos scheint eine ähnliche Strategie zu verfolgen, wie Warren Buffett bei Aktien: Er kauft, wenn die Papiere günstig sind. Denn: Amazon will in den stationären Buchhandel einsteigen, heißt es. Dazu sollen 300 bis 400 Geschäfte eröffnet werden, verriet der Chef der Immobilienfirma General Growth Properties Sandeep Matheani. Zwar hat der Internetriese in Seattle erst vor kurzem seine erste Offline-Dependance zu Testzwecken eröffnet. Doch sind die Pläne für eine mögliche Expansion nun offensichtlich weiter gediehen als angenommen. Konkurrent Barnes &Nobles, der mit 640 Geschäften agiert, wird vermutlich bald einen namhaften Konkurrenten bekommen.

Überraschende Entwicklung

Allein die Zahl der Online-Buchläden ist in den USA in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv geschrumpft. Zwischen 2004 und 2015 haben 13.000 Buchläden aufgegeben. Aktuell gibt es noch knapp 24.000 Geschäfte. Warum steigt Amazon in diesen Markt ein, zu dessen Niedergang es maßgeblich beitragen hat?

Dafür gibt es mehrere Gründe: Der Seattle Test-Buchladen unterliegt dem Mantra der Effizienz. Es gibt nur Bücher mit hohen Kundenbewertungen zu kaufen – die Daten aus dem Onlinegeschäft können somit für das Offline-Geschäft genutzt werden. Darüberhinaus kann Amazon die Preise immer wieder neu berechnen und anpassen, da in den USA eine Buchpreisbindung nicht existiert. Dementsprechend wird die Perspektive auf gute Umsätze sehr hoch. Zudem gibt es die Zweiggesellschaft “Amazon Locker”, die feste Abholstationen für Kunden etabliert hat. Die Buchläden mit den Abholstation zu verknüpfen ist ein logischer Schritt. Damit würde sich Amazon auch unabhägiger gegenüber den Lieferdiensten (DHL, UPS und Fedex) positionieren können.

Weiteres Argument: Amazon ist als Marke weiter sichtbar und würde seinen Prime Kunden einen zusätzlichen Service bieten. Denn der Internethändler hat diese Zielgruppe besonders im Blick: Sie gibt im Durchschnitt 1.100 Dollar pro Jahr aus, während ein gewöhnlicher Amazon-Kunde nur 600 Dollar pro Jahr konsumiert. Die Buchläden können somit auch als Knotenpunkte dienen, um das Prime-Angebot der tagesschnellen Lieferung besser abwickeln zu können. Und vor Ort könnten auch die Geräte, wie zum Beispiel die Tablet ausprobiert werden. Vorbild Apple lässt grüßen.

Amazon hat mittlerweile in so viele Bereiche investiert, dass die Offline Läden viele Synergien mit anderen Unternehmenszweigen entfalten können. Zwar dürfen die Investitionen in solch ein Ladennetz nicht unterschätzt werden, doch hat Bezos in Vergangenheit gezeigt, dass er vor solch großen Vorhaben keine Scheu hat.

Blick auf die Aktie

Amazon verlor kürzlich an der Börse deutlich, da bei der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse Analysten mit größeren Gewinnen gerechnet. Doch haben viele Großbanken die Aktie auf “Buy” gesetzt und sehen das Kursziel bei rund 760 Dollar. Mit anderen Worten: Da ist noch eine Menge Luft drin. DER AKTIONÄR empfiehlt: Unbedingt Stopp bei 450 Euro beachten!




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