Die Volkswagen AG plant bis 2022 eine riesige E-Modelloffensive. Darunter soll sich ein Kleinwagen für unter 23.000 Dollar befinden. Auch die Google-Tochter Waymo macht mit selbstfahrenden Autos ordentlich Druck. Die Konkurrenz dürfte Tesla in Bedrängnis bringen.
Unterdessen streicht Tesla die Serviceleistungen für seine Kunden weiter zusammen: Für Neukunden gibt es nunmehr keine Gratisnutzung der Supercharger-Ladesäulen. Bislang haben Teslafahrer jährlich 400 kWh gratis am Schnelllader tanken können, um beispielsweise eine Urlaubsreise bequem absolvieren zu können. Bereits früher in diesem Jahr hat Elon Musk erklärt, dass diese Praktik nicht rentabel sei und deshalb eingestellt werde.
Der Konkurrent aus dem Hause Alphabet Namens Waymo gab indes bekannt, den ersten autonomen Fahrdienst im nächsten Monat starten zu wollen. Für einen ausgewählten Personenkreis von 400 Personen wird das Unternehmen in Phoenix Fahrten anbieten. Kunden können über eine App ein Fahrzeug anfordern und sich zu einem marktüblichen Preis chauffieren lassen. Sollte es gelingen, die teilweise noch benötigten Sicherheitsfahrer zu ersetzen und das Programm effizienter zu gestalten, werden die Preise allerdings fallen.
Wie DER AKTIONÄR berichtete, dürfte auch VW für die ein oder andere Sorgenfalte bei Elon Musk sorgen. Der Wolfsburger Automobilkonzern wird bis 2022 seine Produktion mächtig umkrempeln und mit dem MEB Entry eine elektrische Polo-Alternative für unter 20.000 Euro auf den Markt bringen. In den Werken seien Kapazitäten für 50 Millionen Einheiten gebucht, so der Vorstandschef Herbert Diess.
Aus Insiderkreisen stammen Gerüchte um eine mögliche Kooperation zwischen dem größten europäischen Autohersteller Volkswagen und dem amerikanischen Autogiganten Ford. Unter anderem soll im VW-Werk in Chattanooga Tennessee als Teil der Abmachung mit Ford gemeinsam produziert werden. Dazu der VW-Vorstand Diess: „Wir haben das Werk in Chattanooga bereits mit dem Gedanken an eine Erweiterung gebaut. Das Werk ist zu klein und wir prüfen verschiedene Optionen – darunter die Umstellung auf Elektrofahrzeuge oder auf ein verbessertes Modell des Atlas. Alles ist offen.“ Der Vorteil der Kooperation liegt für VW in deutlich niedrigeren Kosten für Entwicklungen im Bereich E-Mobilität und autonomes Fahren, als dies bei einem Alleingang der Fall wäre.
Ausbruch vertagt
Die Aktie des E-Mobilitätsvorreiters konnte nach den Q3-Zahlen Ende Oktober den kurzfristigen Abwärtstrend stoppen und hat erneut den Widerstand bei 350 Dollar getestet. Wie auch in den zwölf Monaten zuvor konnte die Marke allerdings nicht nachhaltig überwunden werden. Gestern gab die Aktie in einem schwachen Marktumfeld um fünf Prozent nach, konnte sich aber über den wichtigen Durchschnittslinien halten. DER AKTIONÄR rät weiterhin an der Seitenlinie abzuwarten.