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15.06.2018 Jonas Lerch

IPO Akasol: Nächster Halt Börse

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Das Sommerloch an der Börse rückt näher. Höchste Zeit also, dass diejenigen Firmen, die ein IPO planen, ihrem Plan noch Taten folgen lassen. So strebt auch das Darmstädter Unternehmen Akasol in Kürze den Gang aufs Parkett an. Geplant ist eine Notiz im Prime Standard.

Spannendes E-Mobility-IPO

Das Angebot soll aus einer Kapitalerhöhung bestehen zuzüglich der Platzierung einer geringen Anzahl von Aktien aus dem bestehenden Aktienbesitz der Schulz Group sowie von Felix von Borck, Stephen Raiser und Björn Eberleh. Sven Schulz (siehe Bild) fungiert als Vorstandschef von Akasol und ist gleichzeitig 100-prozentiger Eigentümer der Anteile an der Schulz Group GmbH, eine Gruppe aus Maschinenbauern, Dienstleistern und Zulieferern vor allem für den Fahrzeugbau.

Der Spezialist mit Fokus auf Batteriesysteme für elektrische Antriebsstränge verfügt über fast 30 Jahre Erfahrung. Die Wurzeln des Börsenaspiranten gehen auf einen gemeinnützigen Verein namens Akasol zurück, der 1990 von Professoren und Studenten der Technischen Universität Darmstadt gegründet wurde. Im Jahr 2008 wurde die Gesellschaft von von Borck und Eberleh als Akasol Engineering GmbH gegründet. Akasol ist nach eigenen Angaben ein führender Entwickler, Hersteller und Distributor von Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Busse, Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Schiffe, Industriefahrzeuge und stationäre Anwendungen.

Hoher Auftragsbestand

Ähnlich wie der bereits an der Börse notierte Mitstreiter Voltabox entwickelt Akasol aus Batteriezellen von Herstellern wie Samsung SDI, LG oder CATL komplette Batteriesysteme für die Elek­tromobilität. Letztgenannter Lieferant will in Erfurt eine Batterie-Zellproduktion errichten. „Wir begrüßen es, dass mit CATL ein chinesischer Hersteller von Batteriezellen direkt vor Ort in Deutschland produzieren will. Für uns als Batteriesystemlieferant und damit wichtiger Kunde der Zellhersteller ist das eine gute Nachricht. Und es belegt die aktuell enorm hohe Dynamik in der Elektromobilität“, so Akasol-Chef Schulz. Die Kundenliste von Akasol kann sich mit Namen wie Bombardier Transportation, Rolls-Royce Power Systems (MTU Friedrichshafen), Daimler und Volvo sehen lassen.

Im vergangenen Jahr erzielte Akasol einen Umsatz von 14,5 Millionen Euro sowie ein EBIT in Höhe von 1,1 Millionen Euro. In den Jahren zuvor lag der Umsatz bei 13,4 beziehungsweise 8,8 Millionen Euro. Der Börsengang soll der Wachstumsfinanzierung dienen, da im dritten Quartal 2018 der Start der Serienproduktion im Akasol-Werk im hessischen Langen starten soll. Aktuell verfügt Akasol über eine Produktionskapazität von 300 MWh, welche bis 2020 auf 600 MWh verdoppelt werden soll. Für das Jahr 2019 planen die Darmstädter die Eröffnung einer Produktionsstätte in Michigan mit einer jährlichen Produktionskapazität von 300 MWh.

Der Kapazitätsaufbau erfolgt nicht ohne Grund. Zum einen spricht die Marktdynamik dafür, dass der Bedarf an Batteriekapazität in den nächsten Jahren massiv steigen wird. Zum anderen liegen bereits fixe Aufträge auf dem Tisch. Per 31. März 2018 verfügte Akasol über einen Auftragsbestand von 1,45 Milliarden Euro bis ins Jahr 2024. Das lässt ein kräftiges Wachstum erwarten. Der Kapazitätsaufbau ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Volvo und Daimler jeweils mit ihren E-Bussen in Serie gehen wollen, die von Akasol-Systemen angetrieben werden. 2019/20 soll bei der Daimler-Tochter Frightliner die Serienproduktion für E-Lkw beginnen, ebenfalls powered by Akasol. Daher auch die Produktionsstätte in den USA. Weitere Aufträge dürften folgen.

Umsatzwachstum gesichert

Dank des hohen Auftragsbestands ist das Wachstum in den nächsten Jahren gesichert. Im laufenden Jahr dürften rund 24 Millionen Euro beim Umsatz in den Büchern stehen. Die begleitenden Emissionsbanken erwarten für die kommenden Jahre ein durchschnittliches Wachstum von etwa 90 Prozent jährlich, sodass 2022 ein Umsatz von deutlich über 300 Millionen Euro erreicht werden dürfte. Dabei sehen die Experten zweistellige EBIT-Margen als realistisch an, was in einem EBIT von gut 50 Millionen Euro münden könnte (siehe Peergroup-Tabelle).

Bewertung ist Knackpunkt

Akasol bedient mit seinen Produkten einen absoluten Wachstumsmarkt. Angesichts der hohen Visibilität dank bereits bestehender Aufträge, der zunehmend strengeren Emissionswerte und der bis 2025 erwarteten Kostenparität von Diesel und E-Bussen/-Lkw steht einem erfolgreichen Börsengang nichts im Weg. Entscheidend ist dabei natürlich die angestrebte Bewertung.

Am besten vergleichbar ist Akasol mit Voltabox, wobei Voltabox neben Bussen vor allem Kommunalfahrzeuge, Baumaschinen, Gabelstapler und Ähnliches im Visier hat, während Akasol mit Bussen, Nutz- und Schienenfahrzeugen den potenziell interessanteren Markt bedient. Voltabox wird an der Börse mit 380 Millionen Euro gehandelt, was mit Blick auf die Geschäftsjahre 2019 und 2020 einem KGV von 28 beziehungsweise 15 entspricht.

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Die Fair-Value-Bewertungen für Akasol liegen ebenfalls im Bereich von 380 Millionen Euro und damit korrespondierend bei KGVs von 49 und 17. Vertretbare Größen, was ein erfolgreiches IPO erwarten lässt.

Zeichnen oder nicht zeichnen?

Akasol hat heute die Preisspanne für den Börsengang festgelegt. Der Batteriehersteller möchte die Aktien in einer Spanne zwischen 48,50 und 64,50 Euro platzieren. Anleger können ab dem 18. Juni 2018 Akasol-Aktien erwerben, die Frist endet voraussichtlich am 27. Juni 2018. Der erste Handelstag ist für den 29. Juni 2018 vorgesehen – dabei wird ein Streubesitz von rund 40 Prozent angestrebt. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass Zeichnungsgewinne wie bei Voltabox drin sein werden.

Hinweis: Dieser Artikel erschien bereits in der AKTIONÄR-Ausgabe 25/2018, welche für Sie hier bequem als Download zur Verfügung steht.

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