Amazon: Diesen Balanceakt gilt es zu meistern

Amazon: Diesen Balanceakt gilt es zu meistern
Foto: Börsenmedien AG
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02.04.2019 ‧ Benedikt Kaufmann

Amazon gelingt es noch nicht in den Whole Foods Supermärkten für rasantes Wachstum zu sorgen. Der Konzern hat jedoch zwei Möglichkeiten die Umsatzentwicklung anzukurbeln. Gelingt es den Balanceakt zu meistern, könnte für die Amazon-Aktie ein weiterer attraktiver Kurstreiber entstehen.

Preisnachlässe lassen die gewünschte Wirkung vermissen

In den letzten Monaten versuchte Amazon durch Preisnachlässe und Sonderangebote für Prime-Mitglieder das Wachstum der Whole Foods Märkte anzutreiben. Zuletzt verkündete der Konzern am Montag, die Preise für bis zu 500 Produkte um durchschnittlich 20 Prozent zu senken.

Ein zweistelliger Umsatzanstieg scheint jedoch mit dieser Strategie nicht erreichbar. Vielmehr dienen die Preisnachlässe dazu, mehr Kunden in die Läden zu locken. Zudem dürften die Rabatte auch nicht sonderlich ins Gewicht fallen, da Whole Foods schätzungsweise rund 30.000 unterschiedliche Produkte anbietet.

Aussichtsreiche Option

Der Internet-Gigant hat aber noch zwei weitere Möglichkeiten, die Umsatzentwicklung auf Vordermann zu bringen. Zum einen könnte die Zahl der Whole Foods Märkte ausgebaut werden, zum anderen könnte ein Fokus auf Online-Lieferungen gelegt werden.

Erste Variante erscheint dabei angesichts des aktuell laufenden Ausbaus der eigenen Amazon-Märkte als unwahrscheinlich. Ein Fokus auf den Lieferdienst dürfte vielversprechender sein. Den Lieferdienst Amazon Fresh baut der Konzern bereits aus. So deutete der Amazon Deutschland-Chef Ralf Kleber in einem Interview mit der Frankfurter Sonntagszeitung einen Ausbau von Amazon Fresh in der Bundesrepublik an. Auch in den USA wird der Dienst konsequent erweitert, was auf einen ersten Erfolg schließen lässt. Eine stärkere Integration von Whole Foods könnte positive Synergien schaffen Mit Dritten kann zeitgleich über gesponserte Produkte auf der Lebensmittel-Plattform zusätzlich verdient werden.

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Balanceakt dürfte gelingen

Amazon expandiert immer schneller – die Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung wird jedoch auch durch eintretende Basis-Effekte gebremst. Die Investitionen in AWS, Gaming, Prime-Video und den Lebensmittel-Sektor setzt den Gewinnen zu. Doch das Management scheint angesichts der Prognose für 2019 überzeugt, den Balanceakt dank steigender Margen im Cloud- und im Werbe-Segment zu meistern. DER AKTIONÄR empfiehlt bei dieser Wachstums-Story an Bord zu bleiben.

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