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29.09.2022 Marion Schlegel

Hot-Stock der Woche: Eine schleichende Gefahr

Immer mehr Menschen leiden unter einer nicht-alkoholischen Fettleber. Kommt es zu einer Entzündung (NASH), drohen schwere Folgen. Der Hot-Stock der Woche verfolgt hierzu vielversprechende Forschungsprojekte. 

Die Fälle nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) steigen in den Industrienationen rasant an. Allein in Deutschland ist rund jeder Dritte davon betroffen. Es ist damit die häufigste Lebererkrankung deutschlandweit. Von einer NAFLD spricht man, wenn mindestens zehn Prozent der Leberzellen Fettansammlungen enthalten. Die Ursache für NAFLD ist der Deutschen Leberstiftung zufolge in den meisten Fällen starkes Übergewicht, das durch die westlichen Ernährungsgewohnheiten mit zu viel Fett, Kohlenhydraten und Fructose entstehe. Die Fettleber bleibt zunächst unbemerkt, weil sie erst einmal nicht schmerzt. Problematisch aber: Bei rund jedem fünften Betroffenen entwickelt sich eine Fettleber-Entzündung, die sogenannte nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH). Wird diese chronisch, kann dies zu einer Leberfibrose führen.

Laut dem Global Liver Institute (GLI) sind von NASH mehr als 115 Millionen Menschen weltweit betroffen. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl bis 2030 verdoppeln wird, und sprechen von einer versteckten Epidemie. Umso wichtiger werden entsprechende Behandlungsmöglichkeiten, um den Entzündungsvorgang zu hemmen und so das Voranschreiten der Vernarbung der Leber zu beeinflussen. Dazu laufen derzeit aussichtsreiche Studien, zuletzt gab es einige Erfolge. Eines der Unternehmen mit positiven Studiendaten zur Behandlung von NASH ist das US-Biotech- Unternehmen Altimmune.

Vielversprechende erste Daten

Altimmune hat einen GLP-1-Agonisten in der Pipeline. Die Abkürzung GLP-1 steht für „Glucagon-like Peptide-1“. GLP-1-Agonisten ahmen die Wirkung des Darmhormons GLP-1 nach. GLP-1 wird als Reaktion auf die Nahrungsaufnahme freigesetzt. Es ist an der Steuerung des Glukosestoffwechsels mitbeteiligt, indem es die Abgabe von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse fördert und gleichzeitig das Hormon Glukagon, einen „Gegenspieler“ vom Insulin, hemmt. Zusätzlich setzt das Sättigungsgefühl früher ein.

Vor Kurzem konnte Altimmune starke Studiendaten zu seinem GLP-1/Glukagon-Dual-Rezeptor-Agonisten Pemvidutide veröffentlichen. Die Phase-1b-Studie zur Bewertung von Fettleibigkeit und NASH hat den primären Endpunkt erreicht. Bei allen Dosierungsgruppen konnte im Studienzeitraum von zwölf Wochen die Reduzierung des Leberfetts erzielt werden. Die Studie erreichte auch einen wichtigen sekundären Wirksamkeitsendpunkt – den prozentualen Gewichtsverlust. Bei Teilnehmern ohne Diabetes, die die 1,8-mg-Dosis erhielten, wurde ein placebobereinigter mittlerer Gewichtsverlust von 4,7 Prozent beobachtet. Erfreulich außerdem: Es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen festgestellt.

Durch die Kombination von GLP-1- und Glukagon-Aktivität erhofft sich das Unternehmen, dass Pemvidutide eine Gewichtsabnahme ähnlich der Adipositaschirurgie erreichen könnte. Stephen Harrison, Direktor bei Pinnacle Research und verantwortlicher Arzt bei der Studie zeigt sich zuversichtlich: „Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von Pemvidutide als potenziell vielversprechendes Therapeutikum sowohl für NASH als auch für Fettleibigkeit.“

Schon bald soll es weitere Studiendaten geben – dann zu den 24-Wochen-Ergebnissen. Außerdem sollen im ersten Quartal 2023 Zwischenergebnisse bei Fettleibigkeit veröffentlicht werden. Im zweiten Halbjahr 2023 stehen zudem Phase-2-Daten ebenfalls zu Fettleibigkeit beim weiteren Pipeline-Projekt HepTcell an.

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