Microsoft und Alphabet haben den Markt am Dienstag mit ihren Zahlen und dem Ausblick enttäuscht – und die Amazon-Aktie in Sippenhaft genommen. Der Titel des E-Commerce- und Cloud-Giganten verlor nachbörslich 4,3 Prozent. Es sind vor allem diese beiden Entwicklungen, die den Anlegern ganz und gar nicht schmecken.
Der Cloud-Express verliert an Fahrt. Microsofts Azure-Plattform – das das Aushängeschild der Cloud-Sparte – verbuchte im abgelaufenen Quartal ein Wachstum von 35 Prozent. Im Vorquartal waren es aber noch 40 Prozent gewesen.
Der Markt befürchtet nun, dass auch Amazons AWS schwächelt. Die Analysten erwarten für das dritte Quartal ein Umsatzwachstum von 29 Prozent auf 21 Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal war das Cloudgeschäft um 33 Prozent auf 19,7 Milliarden gewachsen.
Ebenfalls ein Alarmsignal für die Investoren: die Entwicklung der Werbeeinnahmen. Bei Youtube sanken die Werbeerlöse im Jahresvergleich von 7,2 auf 7 Milliarden Dollar. In den vergangenen Jahren war Youtube eine der treibenden Kräfte für das Wachstum bei Google - und es war der erste Rückgang, seit der Konzern sie veröffentlicht.
Schon im zweiten Quartal habe sich der Rückzug von Werbekunden abgezeichnet, im vergangenen Vierteljahr habe sich der Trend beschleunigt, sagte Google-Manager Philipp Schindler.
Sinkende Werbeeinnahmen beim Marktführer sind möglicherweise ein Hinweis darauf, dass sich der Konsum generell abschwächt, was Amazons E-Commerce-Sparte treffen würde. Zudem bietet Amazon selbst Werbung an – eine Sparte, die zuletzt stärker gewachsen war als die Konkurrenz (siehe Artikel hier).
Amazon berichtet am Donnerstag nachbörslich über das dritte Quartal. Hoffnung macht, dass die Erwartungen des Marktes nicht besonders hoch sind. Hoffnung macht außerdem, dass Amazon bereits im zweiten Quartal positiv überrascht hat.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".