++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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07.12.2023 Nikolas Kessler

DAX: Verschnaufpause nach Rekordjagd – Gewinnmitnahmen bei Adidas und Puma, Commerzbank-Tochter verliert vor EuGH

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DAX

Nach der jüngsten Rekordjagd hat der DAX am Donnerstag erst einmal eine Pause eingelegt. Der deutsche Leitindex verlor 0,16 Prozent auf 16.628,99 Punkte. Markteilnehmer sprachen von einer gesunden Atempause nach zuletzt sieben Gewinntagen. Sie halten die Marktlage teils für überkauft.

DAX (WKN: 846900)

Am Vortag hatte der DAX bei gut 16.727 Punkten einen weiteren Rekordstand erreicht. Seit Jahresbeginn hat er nun rund 19,5 Prozent zugelegt. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen verbuchte am Donnerstag einen Abschlag von 0,76 Prozent auf 26.534,94 Zähler.

„Die Aktienmärkte verlieren zunehmend an Kursdynamik“, stellte Marktbeobachter Andreas Lipkow fest. Es sei in den letzten Handelstagen bereits ein hohes Maß an Konjunkturoptimismus und Zinssenkungsfantasie eingepreist worden. Weitere Impulse könnte diesbezüglich der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag liefern. Nahezu unveränderte Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA bewegten vorab die Kurse an der Wall Street und hierzulande nicht.

Window-Dressing und Gewinnmitnahmen im DAX

Im DAX waren größten Verlierer des bisherigen Jahres auch heute im hinteren Feld anzutreffen: Zalando, Bayer und Siemens Energy sanken um bis zu 3,4 Prozent. Investoren wollen gegen Jahresende ihre Bilanzen in einem guten Licht erscheinen lassen, schlecht gelaufene Titel passen da nicht ins Portfolio und werden zum Jahresende geschlossen.

Bayer (WKN: BAY001)

Dieser Umstand belastete auch die Aktien der Porsche AG mit Abschlägen von 2,3 Prozent. Der Sportwagenbauer ist 2023 der schwächste Autowert im DAX. In Gesprächen mit Analysten dämpfe Porsche außerdem massiv die Margenerwartungen, hieß es von Marktteilnehmern.

Bei den um drei Prozent schwächeren Adidas-Aktien nahmen die Anleger Gewinne mit. Auslöser war ein Interview mit CEO Björn Gulden, der aus Sicht von Börsianern wohl auf kurze Sicht zu vorsichtige Töne anschlug. Man werde 2024 „versuchen zu wachsen“, so der Norweger. „Ein Schritt nach dem anderen, dann kann auch 2025 wieder besser werden als 2024.“ Auch die Papiere des Rivalen Puma litten mit minus 5,6 Prozent unter Gewinnmitnahmen.

Adidas (WKN: A1EWWW)

Für die Aktien der Commerzbank ging es um 4,1 Prozent ans DAX-Ende. Hier belastete eine juristische Niederlage der polnischen Tochter mBank, an der die Coba die Mehrheit hält.

BASF, Qiagen und Teamviewer mit Kursgewinnen

Die Anleger der BASF reagierten positiv auf neue Vorgaben für einzelne Sparten des Chemiekonzerns. Zudem will der Konzern das Agrar- und Batteriegeschäft ausgliedern. Der Kurs zog um 1,5 Prozent an. Nach einem Geschäftseinbruch im laufenden Jahr wollen die Ludwigshafener künftig aber keine Umsatzprognosen mehr abgeben.

BASF (WKN: BASF11)

Qiagen legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 0,9 Prozent zu. Händler verwiesen auch auf eine Übernahme in der Branche als Treiber. So kauft der US-Pharmakonzern Abbvie nun auch Cerevel Therapeutics für 8,7 Milliarden Dollar. Es ist die zweite große Transaktion für Abbvie in wenigen Tagen.

Die Aktien der Lufthansa gaben um 2,1 Prozent nach. JPMorgan hatte sie gleich doppelt von „Overweight“ auf „Underweight“ abgestuft. Analyst Samuel Bland fürchtet, dass deutliche Kapazitätsausweitungen in einem Umfeld geringeren Wirtschaftswachstums die Renditen von klassischen Fluggesellschaften wieder unter Druck setzen könnten.

Beim Softwareanbieter Teamviewer freuten sich die Anleger über ein weiteres Aktienrückkaufprogramm. Die Aktien stiegen um 0,9 Prozent.

Teamviewer (WKN: A2YN90)

Mit Material von dpa-AFX.

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