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16.12.2022 Carsten Kaletta

Schlussglocke: Dow schließt trotz Rebound unter 33.000 – Zins- und Konjunktursorgen ziehen runter – Maxar, Meta und Adobe als Stimmungsaufheller

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Eine wohl noch länger harte Gangart der Notenbanken gegen die hohe Inflation hat den US-Aktienmarkt auch am Freitag belastet. Der Dow Jones fiel letztlich um 0,9 Prozent auf 32.920 Punkte und beendete die Woche mit einem Minus von 1,7 Prozent. Erstmals seit gut fünf Wochen rutschte der Dow wieder unter die 33.000er-Marke - zeitweise bis auf
32.654 Punkte. 

citi DowJones (WKN: CG3AA2)

Knapp über der exponentiellen 200-Tage-Linie - sie gilt bei Börsianern als ein Gradmesser für den längerfristigen Trend - fanden sich damit wieder Käufer. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 1,11 Prozent auf 3852,36 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,89 Prozent auf 11 243,72 Punkte. Er verlor auf Wochensicht rund 2,8 Prozent. Wachstumswerte gelten als besonders zinssensitiv. 

 Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank hatten in den vergangenen Tagen auf die Eindämmung der hohen Inflation mit weiteren entschlossenen Zinsschritten und eine Verkleinerung der wegen der Corona-Hilfen aufgeblähten Bilanzen gepocht. Das hatte die Investoren auf dem falschen Fuß erwischt, da zuvor Wirtschaftsdaten auf eine gewisse Entspannung bei der Inflation hingedeutet hatten. "Höhere Zinsen bedeuten schwächeres Wirtschaftswachstum", erklärt Volkswirt Greg Fuzesi von der US-Großbank JPMorgan. 

Denn: Steigen die Zinsen, halten sich Konsumenten und Häuslebauer zurück, die Nachfrage sinkt. Weniger Nachfrage bedeutet in der Regel weniger Preisdruck nach oben, eventuell sogar rückläufige Preise in einigen Bereichen. So lässt sich die zu hohe Inflation unter Kontrolle bringen, die langfristig noch schädlicher für die Wirtschaft sein könnte als eine vorübergehende Konjunkturdelle wegen rasch steigender Leitzinsen. 

Die Aktien von Maxar Technologies konnten mit einem Kurssprung auf 51,93 US-Dollar ihren Vortagswert mehr als verdoppeln. Der Finanzinvestor Advent kauft den Satellitenhersteller und -betreiber für 53 Dollar je Aktie beziehungsweise 4 Milliarden Dollar. 

Beim Softwareunternehmen Adobe freuten sich die Anteilseigner nach Zahlen über ein Plus von fast 3 Prozent und den Spitzenplatz im Nasdaq 100. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal übertraf trotz eines Rückgangs die Erwartungen. Zudem berichtete Adobe einen rund zehnprozentigen Umsatzanstieg. Mehrere Analysten hoben ihre Kursziele für die Aktie an. 

Dahinter verteuerten sich die Aktien der Facebook-Mutter Meta um 2,8 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun mit "Overweight" empfiehlt. 

Dagegen zollten die Papiere des Impfstoffherstellers Moderna ihrer jüngsten Rally erneut Tribut: Nach den moderaten Vortagesverlusten ging es um 6,7 Prozent nach unten. Am Dienstag und Mittwoch waren sie dank positiver Studienergebnisse zu einer Kombi-Therapie aus einem Moderna-Krebsimpfstoff und dem Tumor-Arzneistoff Pembrolizumab von Merck & Co insgesamt um bis zu fast ein Drittel ihres Werts nach oben gesprungen. 

Tesla-Aktien sackten um 4,7 Prozent auf 150,23 Dollar ab, und erreichten einige Cent tiefer ein weiteres Tief seit November 2020. Die zuvor gehypten Papiere des Elektroautobauers leiden schon eine Weile unter Sorgen über die Nachfrage und die Profitabilität. Hinzu kommt, dass Tesla-Chef Elon Musk aktuell durch seine neue Rolle als Eigentümer und Chef vom Kurznachrichtendienst Twitter abgelenkt scheint. 

(Mit Material von dpa-AFX)

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