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20.09.2023 Fabian Strebin

DAX & Co: Lebenszeichen bei Indizes – Knaus Tabbert, Delivery Hero und Talanx im Fokus

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DAX

Kurz vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt etwas entspannter agiert. Nach zwei Verlusttagen stieg der DAX am Mittwoch wieder. Nach der heutigen Pressekonferenz der US-Notenbank wird klar sein, in welche Richtung es in den kommenden Tagen geht.

Der DAX legte um 0,75 Prozent auf 15.781,59 Punkte zu. Trotzdem bleibt die Spanne, in der sich der deutsche Leitindex schon seit Wochen bewegt, unverändert eng zwischen rund 15.500 und etwa 16.000 Zählern. Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es zur Wochenmitte um 1,04 Prozent auf 27.184,19 Punkte aufwärts.

DAX (WKN: 846900)

"Es ist zu befürchten, dass die Lethargie am deutschen Aktienmarkt auch nach den Ergebnissen der Fed-Sitzung anhalten wird", kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets. Schließlich herrscht am Markt weitgehend Einigkeit darüber, dass die Fed die Zinsen nicht weiter anheben wird. Laut Molnar dürfte es diesmal auch schwierig werden, zwischen den Zeilen in den Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell zu lesen, was die künftige Geldpolitik bis zum Jahresende angeht.

MDAX (WKN: 846741)

Aus Sicht des Experten ist die Unsicherheit an der Börse aber nicht allein der Geldpolitik geschuldet. "Vielmehr gibt es - egal, ob Zinspause oder nicht - aktuell keinen wirklichen Grund, an der Börse auf große Einkaufstour zu gehen", schrieb Molnar. Die konjunkturellen Indikatoren sprächen eine eindeutige Sprache, insbesondere in Europa und Deutschland stünden die Zeichen auf Rezession.

Das haben ihm zufolge auch die Erzeugerpreise hierzulande signalisiert, die im August so stark fielen wie noch nie seit Erhebungsbeginn im Jahr 1949. Vieles davon sei zwar dem Basiseffekt geschuldet, - der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die Energie- und viele Rohstoffpreise extrem hochgetrieben - dennoch bestätigen laut Molnar die "deflationären Tendenzen" bei den Erzeugerpreisen die trüben Aussichten für die deutsche Wirtschaft.

Unter den Einzelwerten hierzulande sackte die Talanx -Aktie im MDAX als Schlusslicht um zehn Prozent ab. Der Versicherer erwischte die Anleger mit einer Kapitalerhöhung kalt. Allerdings hatte das Papier erst am Vortag ein Rekord erreicht und im bisherigen Jahresverlauf - Stand jetzt - immer noch um etwas mehr als 36 Prozent zugelegt. Im DAX lag die Tochter Hannover Rück mit minus 0,8 Prozent auf einem der letzten Plätze.

Talanx (WKN: TLX100)

Ein möglicher Teilverkauf des Asiengeschäfts von Delivery Hero schob die Aktie des Essenslieferanten um 7,1 Prozent an die MDAX-Spitze. Das Management befindet sich nach eigener Aussage in vorläufigen Gesprächen über einen Verkauf seiner Aktivitäten unter der Marke Foodpanda in sieben südostasiatischen Märkten. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, dass der Wettbewerber Grab aus Singapur als Käufer infrage kommen soll. Der Kaufpreis könnte demnach auf etwas mehr als eine Milliarde Euro hinauslaufen.

Delivery Hero (WKN: A2E4K4)

Dagegen ging die Erholung der Commerzbank -Aktie weiter mit plus 1,6 Prozent. Finanzchefin Bettina Orlopp sagte während einer Finanzkonferenz, dass es im laufenden Jahr wegen der kräftig gestiegenen Zinsen einen noch etwas größeren Zinsüberschuss als bislang in Aussicht gestellt geben dürfte.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Hugo Boss, Delivery Hero und vor allem Fraport wurden im MDAX von Analystenkommentaren nach oben gezogen und legten zwischen1,6 und 7,0 Prozent zu. Das Analysehaus Jefferies stellte sich in der Luxusgüterbranche neu auf und empfiehlt das Papier des Modeunternehmens Hugo Boss nun zum Kauf. Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser rechnet nach gedämpften Erwartungen zu Jahresbeginn inzwischen wieder mit positiven Nachrichten vom Essenslieferanten Delivery Hero und rät zum Kauf. Goldman Sachs äußerte sich über die Geschäftsaussichten von Fraport positiv.

Hugo Boss (WKN: A1PHFF)

Außerhalb der großen Indizes ging es für die Papiere von Knaus Tabbert um knapp sieben Prozent nach oben, nachdem der Wohnwagenhersteller sein Margenziel nach oben geschraubt hat.

Knaus Tabbert (WKN: A2YN50)

Der EuroStoxx 50 gewann 0,78 Prozent auf 4275,98 Punkte. Der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 legten in ähnlichem Umfang zu. In New York stieg der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,6 Prozent.

Der Euro kletterte über die Marke von 1,07 US-Dollar und notierte zuletzt bei 1,0715 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0702 (Dienstag: 1,0713) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9344 (0,9334) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,75 Prozent am Vortag auf 2,77 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 122,80 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,39 Prozent auf 129,93 Punkte.

Mit Material von dpda-AFX.

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