++ 5 Aktien, die immer steigen ++
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20.03.2023 Fabian Strebin

Banken stürzen weiter ab: Spezielle Anleihen im Fokus – Credit-Suisse-Übernahme beruhigt nicht

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Deutsche Bank

Die Notfallrettung der angeschlagenen Credit Suisse beruhigt die Investoren zu Beginn der Handelswoche nicht. Der DAX gab am Montagmorgen deutlich nach, der europäische Bankensektor-Index Euro-Stoxx-Banks eröffnete fast sechs Prozent tiefer. Anleger fragen sich, welche Geldhäuser spezielle Anleihen der Credit Suisse in den Büchern haben.

Nach der mühsam ausgehandelten Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS herrscht an Finanzmärkten weiter Unruhe. An den wichtigsten asiatischen Börsen ging es am Montag überwiegend abwärts. Auch der deutsche Leitindex DAX startete mit Abschlägen in den Handel. Vor allem die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank verloren deutlich an Wert.

Sowohl der Milliardendeal in der Schweiz als auch die Maßnahmen mehrerer Notenbanken zur Liquiditätsversorgung des Finanzsystems konnten gegen die Ängste vor einer Bankenkrise nur wenig ausrichten. Die Stimmung für Banken bleibt angeschlagen, Anleger zogen sich weiter zurück. Der Euro reagierte am Montagmorgen zunächst kaum. Gold dagegen legte deutlich zu: Die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Goldpreis am Montag erstmals seit längerem über die Marke von 2.000 Dollar getrieben.

UBS Group AG (WKN: A12DFH)

Für Banken und Versicherer zeichnete sich nach der Notfallrettung der Credit Suisse ein weiterer unruhiger Tag mit Kursverlusten ab. Die Aktien der Credit Suisse selbst brachen in der Schweiz vorbörslich um mehr als 60 Prozent auf 0,697 Franken ein. Die UBS-Papiere büßten rund 14 Prozent ein. Für die Aktien der Deutschen Bank ging es um mehr als neun Prozent nach unten, für die Titel der Commerzbank um mehr als sieben Prozent.

Für Unsicherheit sorgte, dass die Inhaber eigenkapitalähnlicher Anleihen der Credit Suisse ihr investiertes Geld im Zuge der Übernahme komplett verlieren sollen. Dabei geht es sogenannte AT1-Anleihen im Umfang von 16 Milliarden Schweizer Franken (16,2 Milliarden Euro), wie die Credit Suisse und die Finanzaufsicht Finma am Sonntag mitgeteilt hatten.

Die Deutsche Bank sieht sich davon allerdings kaum betroffen. Der Dax-Konzern sei bei diesen Anleihen der Credit Suisse „nahezu null“ engagiert, erklärte ein Sprecher am Montag. Die Commerzbank hat einem Sprecher zufolge überhaupt kein Geld in den AT1-Anleihen der Schweizer Rivalin angelegt.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die UBS übernimmt die kleinere Rivalin für drei Milliarden Franken (rund drei Milliarden Euro). Zusätzlich steht sie für Verluste von bis zu fünf Milliarden Franken gerade. Hinzu kommen eine staatliche Verlustgarantie von 9 Milliarden Franken sowie Liquiditätszusagen im Umfang von bis zu 200 Milliarden Franken.

Die Sorgen um die Credit Suisse und der Kollaps mehrerer US-Regionalbanken hatten zuletzt an den Finanzmärkten die Angst vor einem Flächenbrand und einer neuen Finanzkrise heraufbeschworen. Mit milliardenschwerer Unterstützung der Schweiz und der dortigen Notenbank wurde am Wochenende die Übernahme der Schweizer Großbank durch die heimische Konkurrentin UBS beschlossen.

Die Branche kommt nicht zur Ruhe, mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sollte eigentlich ein Flächenbrand vermieden werden, nun könnten sich die Turbulenzen durch die AT1-Anleihen ausweiten. Dass deutsche Großbanken diese Papiere nicht in nennenswertem Umfang in den Büchern haben, interessiert Anleger heute nicht. Der Abverkauf ist damit nicht gestoppt.

Mit Material von dpa-AFX.

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