Trotz des angekündigten Sparkurses verlängert Volkswagen die Beschäftigungssicherung für die Kernmarke VW Pkw an allen deutschen Standorten bis 2029. Damit seien betriebsbedingte Kündigungen in den nächsten zehn Jahren ausgeschlossen, sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh am Mittwoch in Wolfsburg. Die Verlängerung war eine zentrale Bedingung der Arbeitnehmervertretung für den digitalen Umbau des Unternehmens. Im Zuge des Sparkurses bei VW sollen bis zu 4.000 Stellen vor allem in der Verwaltung wegfallen, weil sie beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern nicht neu besetzt werden. In der technischen Entwicklung will VW nicht an neuen Jobs sparen, sondern eher aufbauen. 2.000 Jobs sollen dort entstehen, wo es um Software und Elektronik geht.
Der Weg ist damit frei für Milliardeninvestitionen in die Digitalisierung, wodurch die Umstellung auf Elektromobilität und neue Geschäftsfelder vorangetrieben wird. In den kommenden vier Jahren sollen rund vier Milliarden Euro in Digitalisierungsprojekte von Verwaltung und Produktion fließen, teilte der Autobauer am Mittwoch in Wolfsburg mit.
„Wir machen das Unternehmen nachhaltig fit für das digitale Zeitalter", sagte Markenvorstand Ralf Brandstätter. Dabei soll der Umbau aus eigener Kraft finanziert werden. Brandstätter verwies darauf, dass die Marke ab 2022 eine Rendite von sechs Prozent erwirtschaften will.

200-Tage-Linie im Fokus
Die Aktie von VW ist zuletzt aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China sowie den schwachen Daten in China unter Druck geraten. Die wichtige 200-Tage-Linie wurde dabei unterschritten. Die nächste starke Unterstützungszone zwischen 138,10 und 139,50 Euro hat aber gehalten. Im Zuge der Korrektur wurde das Abstauberlimit des AKTIONÄR bei 138,50 Euro erreicht. Seitdem konnte sich das Papier bereits wieder etwas erholen. Charttechnisch wichtig ist allerdings die schnelle Rückeroberung der 200-Tage-Linie.
(Mit Material von dpa-AFX)