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Twitter: Wie tief geht's noch?

Twitter: Wie tief geht's noch?
Foto: Börsenmedien AG
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17.11.2014 ‧ Maximilian Steppan

Tatort-Zuschauer haben das offene Ende reichlich bezwitschert. Die Meinungen gingen von "Tolle Darsteller, aber das Traumdeuten und Esoterische könnt Ihr Euch nächstens sparen" bis "Fand ihn ziemlich fesselnd". Twitter wird als Interaktionsmedium bei kurzfristigen Ereignissen also genutzt.

Geschäftsmodell weiterhin fraglich

Doch wie will das Unternehmen aus dem Nutzerverhalten in Zukunft Gewinne generieren? Denn der Börsenwert beläuft sich auf immerhin 26,5 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu schätzen Analysten die Werbeeinahmen von Twitter für das laufende Jahr auf 950 Millionen Dollar. Um diese Bewertung zurechtfertigen, muss das Unternehmen seine Gewinne steigern.

Ähnlich skeptisch sieht die Ratingagentur Standard and Poor's das Unternehmen. Die Kreditwächter gaben den Anleihen des Kurznachrichtendienstes am Donnerstag die Bonitätsnote "BB-". Bis das Unternehmen seinen Schuldendienst mit Erträgen aus dem operativen stemmen könne, dürfte es jedoch noch bis 2016 dauern. Damit liegt die Kreditwürdigkeit im sogenannten Ramsch-Bereich, mit dem Ratingunternehmen spekualtive Titel kennzeichen. Die Aktie fiel daraufhin um fast sechs Prozent.

Lösungen

Antworten lieferte Twitter-Chef Dick Costolo auf dem ersten Investorentag seit dem IPO. Nutzer können schon bald Videos teilen und einfacher private Nachrichten austauschen. Denkbar wären auf das Tatortbeispiel bezogen Werbebanner, die zu Video-on-Demand-Portalen wie Netflix oder maxdome oder zu Onlineshops weiterleiten. Im Bereich der Werbeerlöse ist Facebook meilenweit voraus.

Kurioses Chartbild

Die Unklarheit über das Geschäftsmodell spiegelt sich voll und ganz im Chartbild wider. Nach den Q2-Zahlen war die Aktie fulminant durch starkes Wachstum bei den Nutzerzahlen gestiegen, um nach den Q3-Zahlen wieder auf den Boden zurückzukehren. Da Twitter erst im Dezember 2013 an die Börse ging, ist die 200-Tage-Linie so kurz. Spannend für die kommenden Wochen bleibt die Frage, ob die Unterstütztung im Bereich der 31-Euro Marke hält. Hält die Unterstützung nicht, wäre ein Gap-Close denkbar. Dann ergäbe sich ein rechnerisches Kursziel von 28 Euro.

Aktie kein Kauf

Die übergeordnete Verkaufsempfehlung bleibt somit bestehen. Kurzfristig orientierte Trader können die Volatilität des Papiers weiter zum Zocken nutzen. Im Social Media-Bereich bieten sich Anlegern bessere Alternativen zum Papier des Kurznachrichtendienstes.

(Mit Material von dpa-AFX)

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