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14.11.2019 Maximilian Völkl

ThyssenKrupp: Einer ist aus dem Rennen

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ThyssenKrupp

Vor den Zahlen am 21.November ist es zuletzt etwas ruhiger geworden um ThyssenKrupp. Doch die Übernahmeschlacht um das Aufzugsgeschäft ist nach wie vor in vollem Gange. Ein potenzieller Bieter hat nun aber abgewunken. Derweil hat ThyssenKrupp den Aufsichtsrat nach den personellen Umbesetzungen wieder vervollständigt.

Durch den Wechsel von Aufsichtsratschefin Martina Merz an die Konzernspitze und den Rückzug von Lufthansa-Chef Carsten Spohr waren zwei Sitze im Kontrollgremium frei. Diese wurden nun besetzt. Neu an Bord sind Angelika Gifford, lange Jahre für HP und Microsoft tätig, und der ehemalige E.on-Deutschland-Chef Ingo Luge.

Beide müssen sich nun mit der Zukunft der Aufzugssparte beschäftigen. Zahlreiche Interessente gibt es, sowohl Wettbewerber wie Kone als auch Finanzinvestoren möchten ThyssenKrupp Elevator übernehmen. Der schweizerische Wettbewerber Schindler dagegen ist aus dem Rennen. Es gebe „mindestens fünf Gründe“, die gegen einen Erwerb des Geschäfts sprächen, sagte der langjährige Schindler-CEO und Verwaltungsratsmitglied Alfred N. Schindler der Finanz und Wirtschaft.

Schindler nennt vor allem die drohenden Kartellrechtsstreitigkeiten. „Wir wollen aber ohne Not weder finanzielle Werte vernichten noch sozialen Aderlass provozieren.“ Sollte Kone zugreifen, rechnet er auch mit einem „doppelten Krieg“. Auf der einen Seite drohen Kartellprobleme in der EU, USA oder China, auf der anderen Seite käme ein harter Preiskrieg hinzu. Er bevorzugt deshalb einen Private-Equity-Investor als Käufer.

ThyssenKrupp (WKN: 750000)

Es ist klar, dass der Wettbewerber Schindler keinen neuen dominanten Weltmarktführer begrüßt. ThyssenKrupp dagegen muss abwägen. Kone könnte wegen der Synergien mehr bieten als die Finanzinvestoren – auch wenn das erste Angebot der Finnen enttäuscht hatte. Allerdings drohen langwierige kartellrechtliche Prüfungen. Der Konzern braucht aber schnell Geld, um in die verbleibenden Sparten zu investieren. Ausgang offen.

Doch so oder so: Die Bewertung des Konglomerats erscheint ungeachtet der verbleibenden Risiken günstig. Alleine die Aufzugssparte ist knapp doppelt so viel wert wie ThyssenKrupp als Ganzes. Die Aktie bleibt deshalb auf der Empfehlungsliste.

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