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12.10.2014 Michael Schröder

Roter Oktober - DAX im freien Fall: Das müssen Anleger nach dieser Wahnsinns-Woche wissen!

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Der Börsengewinn eines ganzen Jahres ist dahin: Sorgen um die Konjunktur und um früher als erwartet steigende US-Zinsen haben den DAX in der vergangenen Woche stark ins Minus gedrückt. Die Nervosität der Anleger nimmt zu. Aus charttechnischer Sicht wurden wichtige Unterstützungen unterschritten. Droht nun der große Ausverkauf? 

Allein am Freitag büßte der heimische Leitindex 2,4 Prozent auf 8788,81 Punkte ein, was den größten prozentualen Tagesverlust seit März bedeutete. Seit Jahresbeginn hat der DAX damit mehr als sieben Prozent an Wert verloren. Insgesamt notieren die Aktien von 23 DAX-Konzernen im Minus, sieben noch im Plus. Zu den größten Verlierern zählen die Papiere von Adidas, Lufthansa und Volkswagen - mit einem Minus von jeweils mehr als 25 Prozent. Die beiden Top-Performer sind Merck und Fresenius.

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Doch wie kam es zu dem Stimmungsumschwung? Momentan treffen an der Börse zwei Lager aufeinander: Die Bären schauen auf die Wirtschaftsdaten, die belegen, dass sich das globale Wachstum wieder spürbar abschwächt. Auf der anderen Seite stehen die Bullen, die unverändert darauf hoffen, dass die großen Notenbanken die notwendigen Impulse für anhaltendes Wirtschaftswachstum geben. Doch auch hier bröckelt der Putz.

Das Fiasko fing am Dienstag mit enttäuschenden deutschen Konjunkturdaten an. Die deutsche Industrie hatte im August den stärksten Rückschlag seit der schweren Wirtschaftskrise vor fünf Jahren erlitten. In den Betrieben brach die Produktion um vier Prozent ein.

Am Mittwoch setzte sich die steile Abwärtsbewegung fort und ließ den DAX unter diepsychologisch wichtige 9.000-Punkte-Marke abrutschen. Auslöser dafür war die Warnung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor einem Abflauen der Weltwirtschaft. Zudem schraubte der IWF seine Wachstumsprognose für 2014 erneut deutlich nach unten.

Am Donnerstag hatten zwar Spekulationen über länger niedrige US-Zinsen neue Hoffnungen entfacht. Der stabile Schlussstand des DAX erwies sich jedoch im Nachhinein nur als Strohfeuer. Denn am Freitag zogen sehr schwache Vorgaben von den Übersee-Börsen den Leitindex schon wieder abwärts. Grund dafür waren ernüchternde Aussagen vom Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, der eine erste Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015 erwartet. Die Märkte hatten nach dem jüngsten Fed-Protokoll erst Mitte 2015 mit einer Leitzinsanhebung gerechnet.

Wer in den nächsten Wochen die Oberhand behält, ist noch unklar. Derzeit schwingen aber die Bären das Zepter. "Momentan werden die positiven Argumente ignoriert. Die Anlegerpsychologie befindet sich fest im Krisenmodus", sagt Kapitalmarktexperte Robert Halver. "Die Marktteilnehmer erwarten, dass endlich fundamental von der Konjunktur und den Unternehmensergebnissen - zumindest auf der Stimmungsebene - geliefert wird."

Angesichts der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren - Konjunktureinbruch, Ukraine, IS-Terror, Ebola - besteht die Gefahr, dass der DAX seine Talfahrt auch in der kommenden Woche vorsetzt. Der Bruch von psychlogisch wichtigen führt in der Regel zu weiteren Verkaufsaufträgen, die die Indizes noch weiter in die Tiefe reißen. Sollte die 8.900er-Marke nachhaltig unterschritten werden, befürchten technische Analysten einen DAX-Absturz bis auf 8.000 Zähler.

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(Mit Material von dpa-AFX)

 

 

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