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08.03.2019 Florian Söllner

Noch 6 Tage bis zum großen Tesla-Event – wo wird das Model Y gebaut? Überraschung von Elon Musk

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Tesla

In wenigen Tagen ist es soweit: Tesla stellt den Model-3-Bruder Model Y vor. Das SUV könnte ähnliche Begeisterung wecken wie die Vorstellung des Model 3 vor drei Jahren. Eigentlich soll das Model Y etwa zeitgleich mit dem Rivalen Audi Q4 schon 2020 zu den Kunden kommen. Doch neuen Berichten zufolge ist dieser Zeitplan von Elon Musk wieder einmal mit heißer Nadel gestrickt. CNBC schreibt bezugnehmend auf mehrere vorherige und aktuelle Tesla-Mitarbeiter, dass noch nicht klar ist, in welchen der beiden großen Werke das Model Y vom Band läuft. Die beiden Optionen, die Tesla hat sind: Entweder Platz schaffen in der Gigafactory in Nevada oder das Model Y in Fremont zu fertigen.

Derweil hält Tesla seine Kunden mit der Vorstellung einer neuen Generation von Superchargern bei Laune. Auch Fahrer alter Model S oder Model X profitieren: Die Ladegeschwindigkeit erhöht sich spürbar, wie nun Elon Musk per Twitter verrrät.

Latest software improves Tesla Supercharger times by up to 25% for all Tesla S/X/3 worldwide, incl original 2012 Model S. Not splitting power across 2 Supercharger stalls helps all cars up to 50%. https://t.co/h2MMBjkzLu

Elon Musk findet es witzig: Die Anfangsbuchstaben des Model S,  3 (ursprünliche Planung E – bis Ford Namensrechte anmeldete), X und jetzt Y ergeben das Wort Sexy. Tatsächlich dürfte auch der größere Bruder des Model 3, das Model Y großen Anklang bei den Kunden finden. Erste Teaser-Bilder sehen vielversprechend aus und Tesla reagiert damit auf den weiterhin intakten SUV-Trend. Jetzt die Ankündigung der Vorstellung am 14. März. Bereits Ende 2018 hatte Elon Musk ein ähnliches Datum, den 15. März ins Spiel gebracht.

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Die Erwartungen an das Model Y sind immens – hier soll das gelingen, was beim Model 3 offenbar nicht funktionierte: Eine extrem effiziente Produktion, die zu einer hohen Marge führt. Zumal das Model Y 10 Prozent teurer als das Schwestermodell sein soll. Doch das entscheidende sind die Produktionskosten. Folgende Grafik (Quelle adventureincapitalism) zeigt, dass die Tesla-Produktion in Fremont selbst bei einer Auslastung von 500.000 Autos pro Jahr (2018 wurden etwa 254.000 Autos produziert) deutlich mehr Arbeiter pro hergestellte Fahrzeuge aufwenden muss, als etablierte Hersteller. Diese Zahlen unterstreichen: Elon Musk ist der Traum einer vollautomatisierten Roboterfabrik nicht gelungen – im Gegenteil.

Model Y unveil event on March 14 at LA Design Studio

Model Y, being an SUV, is about 10% bigger than Model 3, so will cost about 10% more & have slightly less range for same battery

Zu 75 Prozent Baugleich mit dem Model 3!

Doch das Model Y soll deutlich effizienter produziert werden. Anfang Januar meldete Tesla, dass die Kapitalkosten pro Kapazität weniger als die Hälfte der Model-3-Linie in Fremont betragen sollen. Es dürfte in Reno, Nevada bei der dortigen Gigafactory gebaut werden. Wann, ist die große Frage der Tesla-Fans? Tesla meldete im Januar, dass die Massenproduktion „Ende 2020“ starten soll. Der Clou: Da das Model Y auf der Plattform des Model 3 gebaut wird, soll es 75 Prozent der Komponenten mit dem Model 3 teilen. Daher sollen die Produktionskosten “substanziell geringer” sein und der Start der Produktion schneller als die des Model 3 gelingen. Da Zweifel an der Profitabilität von Tesla aufkommen, wäre ein gelungener Markstart des Mode Y mit einer hohen, stabilen Marge ein wichtiges Signal für die Anleger.

Man darf auf Details zum Model Y und den Ansturm der Kunden gespannt sein. Bisher war die Rede von jährlich einer Million Stück des Model Y. Nun muss sich zeigen, dass nach den drastischen Preissenkungen bei Model S, X und Model 3 die teils verärgerten Fans Elon Musk treu bleiben und auch für das Model Y in großen Mengen Anzahlungen überweisen.

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Trader warten weiterhin den Bruch der 320-Dollar-Marke ab. Elektroauto-Fans, die noch keinen Tesla haben und nun günstiger zuschlagen können, feiern ünstigeren Preise, doch Investoren sind verunsichert: Ist eine zu schwache Nachfrage und Auslastung der Grund für die neuen Preise? Jetzt veröffentlichte Zahlen von insideevs zeigen, dass offenbar im Februar in den USA nur noch 5.750 Model 3 ausgeliefert wurden. Im Januar waren es immerhin noch geschätze 6.500. Zum Vergleich: Da viele Kunden noch die auslaufende Förderung nutzen wollten, wurden im Dezember "erstaunliche" 25.250 Model 3 ausgeliefert. 

Doch Insideevs blickt auch nach vorne und erwartet durch den Start des 35.000-Dollar-Model-3 wieder eine massive Steigerung der Nachfrage. Das Model 3 in der gestern verkündeten Standard-Version kommt in "bis zu sechs Monaten" auch nach Europa. 

 

Es ist nicht das einzige Datum, welches Tesla-Anleger derzeit im Blick behalten müssen. Bloomberg zufolge wurde Elon Musk nun eine Deadline bis zum 11. März eingeräumt, um sich gegenüber der SEC zu seinem umstrittenen 500.000-Autos-Tweet zu äußern. 

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.

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