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04.02.2017 Thomas Bergmann

Nach Kursdebakel: GxP-Chef Meran meldet sich zu Wort

Seit Dezember ist die neue GxP German Properties an der Börse aktiv. Seit Dezember kennt der Kurs nur eine Richtung - nach unten. Das mit hohen Erwartungen ausgestatte Immobilienunternehmen ist bisher vieles schuldig geblieben. Immerhin konnte GxP zuletzt weitere Vermietungserfolge zeigen und einen Zukauf final unter Dach und Fach bringen. DER AKTIONÄR hat bei Vorstand Johannes Meran nachgefragt.

DER AKTIONÄR: Herr Meran, wie erklären Sie sich den Kurssturz der Aktie?

Die Kursbewegungen der letzten Tage haben auch uns überrascht. Wir sind weiterhin dabei, unsere Strategie des wertsteigernden Bestandsaufbaus erfolgreich umzusetzen. Hierfür haben wir im Dezember und Anfang Februar verschiedene Objekte geclosed und konnten bereits erste Erfolge im Asset-Management zeigen. So haben wir kürzlich 2.000 qm neu vermietet und damit unsere künftigen Mieterträge gesteigert. Entsprechend sehen wir von operativer Seite aktuell keine Gründe für die Kursbewegungen. Nichtsdestotrotz nehmen wir die Situation sehr ernst. Wir werden in den kommenden Wochen mit vereinten Kräften daran arbeiten, das Vertrauen der Anleger in unsere Aktie zu stärken.

Sind Ankeraktionäre auf der Verkäuferseite?

Wir haben in den vergangen Tagen mit unseren Ankeraktionären gesprochen und keine Rückmeldungen erhalten, die dies bestätigen.

Was hat sich seit dem Listing Ende 2016 zum Guten/zum Schlechten geändert?

 Es ist kein Geheimnis, dass aktuell das allgemeine Börsensentiment Immobilienwerten gegenüber eher verhalten ist. Dies speziell aufgrund von Ängsten in Hinblick auf mögliche Zinssteigerungen in der Zukunft. Zu heute sehen wir allerdings die möglichen Risiken, die sich daraus auf unser Geschäft ergeben, als überschaubar an. Wie bereits erwähnt, haben wir seit dem Listing im Entry Standard auf operativer Seite weitere Erfolge erzielt, die den inneren Wert je Aktie, also den Net Asset Value je Aktie gesteigert haben. Diesen sehen wir heute bei über einem Euro je Aktie.

Am Donnerstag haben Sie das Closing in Dresden bekannt gegeben. Wie beeinflusst das FFO und NAV in diesem Jahr?

Die beiden Büroimmobilien in Dresden steigern unsere FFO jährlich um 800.000 Euro und den Wert unsere Portfolios auf 106 Millionen Euro. Wir haben schon früher gesagt, dass die Objekte, die wir ankaufen, vom ersten Tag an positive Rückflüsse erzielen sollen. Und daran lassen wir uns messen. Dank unseres guten lokalen Netzwerks konnten wir zudem eine attraktive Finanzierung von 1,38 Prozent pro Jahr bei einem regionalen Finanzinstitut abschließen. Zum NAV des Gesamtportfolios werden wir spätestens im Zuge unseres Geschäftsberichts konkrete Aussagen machen.

Wann wollen Sie die Zahlen fürs abgelaufene Jahr bekannt geben?

Wir sind aktuell im Prozess der Jahresabschlusserstellung. Aktuell planen wir unseren ersten Geschäftsbericht mit den geprüften Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2016 am 30. März 2017 zu veröffentlichen. Sobald wir im Vorfeld in der Lage sein sollten, seriös Auskunft zu unseren vorläufigen Ergebnisse geben zu können, werden wir dies tun.

Bilanziert GxP noch in HGB oder schon in IFRS?

Als junges Unternehmen konzentrieren wir aktuell unsere Kräfte auf die wertsteigernde Entwicklung der GxP German Properties und halten daher den Rechnungslegungsprozess schlank. Entsprechend werden wir den Konzernabschluss 2016, wie für Unternehmen im Entry Standard üblich, nach HGB aufstellen. Für die Zukunft können wir uns eine Umstellung auf IFRS gut vorstellen.

Noch mal zur Aktie: Bei Kursen um 70 Cent sind weitere, notwendige Kapitalmaßnahmen unmöglich. Wie wollen Sie das Blatt wenden?

Wir prüfen aktuell verschiedene Möglichkeiten in Hinblick auf die weitere Unternehmensfinanzierung, auch Wandelschuldverschreibungen wären zum Beispiel eine Option. Darüber hinaus muss es unser primäres Ziel sein, den aktuellen Kurs unserer Aktie näher an seinen fairen Wert zu bringen – auch wenn uns das aktuelle Immobiliensentiment dabei nicht gerade behilflich ist. Wie wollen wir das anstellen? Insbesondere durch eine solide operative Arbeit und damit dem Aufbau von Vertrauen bei unseren Investoren. Man darf aber auch nicht ganz vergessen, dass wir erst seit Dezember in der Lage sind, hier richtig loszulegen. Neben dem Bestandsaufbau ist das Asset-Management ein weiteres Standbein unseres Geschäftsmodells. Wir haben Stand heute schon ein Portfolio von rund 106 Millionen Euro mit einer attraktiven Rendite und weiterem Potenzial aufgrund noch freier Flächen in den Objekten. Es ist Teil unser Strategie, diese Leerstände mit einzukaufen, um sie dann wertsteigernd abzubauen. Erste Erfolge haben wir bereits Anfang Februar kommuniziert, weitere werden folgen.

Herr Meran, vielen Dank für das Gespräch.

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