Amazons zweiter Prime Day in diesem Jahr scheint auf nicht so viel Interesse zu stoßen. Die Zahl der Erwähnungen auf Twitter sind im Vergleich zum Prime Day im Juli um 70 Prozent gesunken, berichtet Sprout Social. Doch Amazon kann auch dann der große Profiteur sein, sollte das Weihnachtsgeschäft mau werden.
Der Prime Early Access Sale, den Amazon am heutigen Dienstag und am Mittwoch abhält, gilt als erster Gradmesser für die Weihnachtsverkäufe. Das große Geschäft erwarten die Analysten aber für November und Dezember. Allerdings rechnen sie für 2022 bei den Ausgaben nur mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 210 Milliarden Dollar. 2021 lag das Wachstum bei 8,5 Prozent.
Amazon selbst erwartet offensichtlich ein starkes Weihnachtsgeschäft und hat sich entsprechend positioniert. Der Konzern stellt für das vierte Quartal 150.000 Saisonkräfte ein und damit genauso viele wie 2021. Konkurrent Walmart ist deutlich zurückhaltender, stellt nur 40.000 Saisonkräfte ein nach 170.000 im Vorjahr.
Selbst wenn Amazon zu optimistisch ist, kann der Konzern stark profitieren, und zwar bei der Kundengewinnung. In diesen herausfordernden Zeiten achten die Leute besonders auf Angebote. Amazon kann es sich leisten, bei etlichen Produkten günstigere Preise aufzurufen als viele Konkurrenten. So gewinnt das Unternehmen selbst in der Krise Marktanteile.
Der Aktienkurs spiegelt das Potenzial, das Amazon mittel- bis langfristig hat, aktuell nicht ansatzweise wider. Die Aktie des E-Commerce-Unternehmens Nummer 1 bleibt für den AKTIONÄR ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".