Die Aktie von Evotec hat nach der monatelang andauernden Korrektur zuletzt wieder kräftig Fahrt aufgenommen. Dabei gelang es der Aktie gleich mehrere wichtige Widerstände zu knacken: zum einen die 200-Tage-Linie, zum anderen die Horizontalen bei 14 und 14,70 Euro. Anleger lassen bei der Aktie ihre Gewinne laufen, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei 10,00 Euro nach unten ab.

Am heutigen Mittwoch profitiert Evotec von der Meldung, dass das Unternehmen mit dem Zentrum für Regenerative Therapien der TU Dresden (Center for Regenerative Therapies Dresden, „CRTD“) eine Forschungskooperation mit dem Ziel startet, neuartige niedermolekulare Kandidaten für Netzhauterkrankungen zu identifizieren. CRDT ist führend in dem Verständnis der Krankheitsbiologie von Stammzellen zur Entwicklung neuer Therapien für neurodegenerative und hämatologische Erkrankungen. Im Rahmen der Vereinbarung nutzt Evotec CRTDs Expertise in stammzellbasierten Modellen im Bereich Netzhauterkrankungen und setzt ihre hochmoderne induzierte pluripotente Stammzell(„iPCS“)-Plattform zur Identifizierung vielversprechender Kandidaten für die potenzielle klinische Entwicklung ein.
Der weltweite Netzhautdystrophie-Markt, der sowohl seltene genetische Erkrankungen als auch Glaukomerkrankungen, altersabhängige Makula Degeneration („AMD“) und diabetische Retinopathie umfasst, betrifft Millionen von Patienten. Während Zellersatz- sowie Gentherapien Schätzungen zufolge zukünftig eine wichtige Rolle einnehmen werden, besteht auch weiterhin Bedarf an niedermolekularen Behandlungsmethoden sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Therapien. Mit der Verwendung patienteneigener iPS-Zellen und anschließender Differenzierung in verschiedene Zelltypen, die in der Netzhaut vorhanden sind, beabsichtigen beide Partner hochrelevante Modelle von „Krankheiten in der Petrischale“ zu entwickeln, die zu möglichen Heilmethoden der wesentlichen Ursachen von Erblindung führen sollen.