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01.03.2020 Marion Schlegel

Dividendengarant Roche: Daten sind das neue Gold – gigantische Möglichkeiten!

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Roche

Eine runde 8 auf den Smartphone-Bildschirm malen oder möglichst schnell Zeichen und Zahlen zusammenordnen – das klingt wie nette Spielerei, doch die App Floodlight der Schweizer Pharmafirma Roche soll die Forscher vor allem mit Daten füttern. Daten von Multiple-Sklerose-Patienten. Die App zählt Schritte und Tempo, und Patienten laden Informationen über ihre Verfassung hoch. Noch ist sie nur für Teilnehmer klinischer Studien, aber das soll sich ändern. Daten sind das neue Gold der Pharmabranche. "Sie sind der zentrale Treiber für Veränderungen und Innovationen in der Pharmaindustrie in den kommenden Jahren", sagt Roche-Präsident Christoph Franz. Die Pharmabranche setzt massiv auf personalisierte Medizin oder Präzisionsmedizin.

Dass Patienten mit gleicher Krankheit meist die gleichen Pillen bekommen, soll bald der Vergangenheit angehören. Dazu braucht die Pharmabranche mengenweise Patientendaten. Sie sollen aus Studien, Apps und Arztpraxen kommen. Ärztinnen und Ärzte erfassen Informationen statt auf der Karteikarte immer öfter in einer elektronischen Patientenakte am Computer.

Dazu gehören Befunde, Röntgen- und MRT-Bilder, Laboranalysen, Studien und auch das gute alte Arztgespräch – schlicht alles, was über die Gesundheit jedes Menschen vorhanden ist. Die Analyse massenhafter Daten kann Zusammenhänge aufzeigen, die bis dahin unbekannt waren. Bestimmte Gen- oder Zelleigenschaften, aber auch Alter, Gewicht, eine Vorerkrankung, andere Medikamente, Wohnort, Ethnie oder die Uhrzeit der Einnahme können Einfluss haben, ob ein Mittel wirkt oder nicht.

"Analysiert man solche Daten, lassen sich Behandlungen anbieten, die genau auf den Patienten zugeschnitten sind", sagt Roche-Sprecher Daniel Grotzky. Roche hat die auf Daten von Krebspatienten spezialisierte US-Firma Flatiron Health und Foundation Medicine gekauft, die genetische Profile erstellt.

In der Alzheimerforschung hat Roche einen Test entwickelt, der einen Eiweißstoff messen kann, der für das Absterben von Nervenzellen verantwortlich sein könnte. Wenn der Stoff zuverlässig gemessen werden kann und es irgendwann ein Alzheimer-Medikament gibt, könnten Patienten schon vor den ersten Anzeichen behandelt werden. Der Konzern testet auch reiskorngroße Implantate im Auge von Patienten mit Netzhauterkrankungen, die zur Erblindung führen können. Geprüft wird, ob damit die individuelle, optimale Dosierung des Wirkstoffs bessere Ergebnisse für Patienten bringt.

Mit der jüngsten Korrektur an den Märkten sind auch die Papiere von Roche auf Korrekturkurs gegangen. Zuletzt war das Papier aber ohnehin heiß gelaufen, so dass die derzeitige Konsolidierung durchaus als gesund gewertet werden kann. Langfristig bleibt Roche ganz klar einer der großen Pharma-Favoriten des AKTIONÄR. Weiter stark: die Dividendenrendite von derzeit 2,7 Prozent.

(Mit Material von dpa-AFX)

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