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Deutsche Bank: Tricksereien, Prozess - und die Aktie fällt schon wieder

Deutsche Bank: Tricksereien, Prozess - und die Aktie fällt schon wieder
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Andreas Deutsch 18.07.2014 Andreas Deutsch

Der Streit um den Rauswurf von vier Händlern der Deutschen Bank im Zusammenhang mit Zinsmanipulationen geht in eine neue Runde. An diesem Freitag verhandelt das Landesarbeitsgericht Hessen in Frankfurt den Fall in zweiter Instanz. Unterdessen knickt die Deutsche-Bank-Aktie am Freitag ein.

Bei der Verhandlung geht es heute im Kern darum, ob die Händler gegen Regeln verstoßen haben oder ob die Bank die Tricksereien überhaupt erst ermöglicht hat. Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte im September geurteilt, die fristlose Kündigung der Mitarbeiter sei "unverhältnismäßig" und somit nicht rechtskräftig. Die Deutsche Bank legte gegen das Urteil Berufung ein.

Die vier Händler waren über Jahre an der Festsetzung der Zinssätze Euribor beziehungsweise Libor beteiligt, die als Grundlage für Bankgeschäfte in Billionenhöhe herangezogen werden - von Baukrediten bis zu komplexen Derivate-Geschäften. Die Bank wirft den Männern vor, sich per Chat und E-Mail verbotenerweise auch mit Derivate-Händlern im eigenen Haus ausgetauscht zu haben.

Das Arbeitsgericht sah eine Mitschuld bei der Bank: Nach Einschätzung des Gerichts gab es bei Deutschlands größtem Geldhaus zum Zeitpunkt der strittigen Kommunikation "keine konkreten Richtlinien, keine konkreten Kontrollen, um die strikte Trennung zwischen Ermittlern der Referenzzinsen und Händlern zu gewährleisten". Vor der Kündigung hätte es zumindest einer vorherigen Abmahnung bedurft. Die Kammer berücksichtigte in ihrem Urteil auch, dass die Mitarbeiter seit Jahren - im längsten Fall seit 1987 - für die Bank tätig waren.

„Kündigung musste sein“

Die Bank hatte nach einer ersten Prüfung der konkreten Fälle aus den Jahren 2011/2012 den betroffenen Mitarbeitern den Bonus für 2011 um 40 Prozent gekürzt. Letztlich habe angesichts des "schwerwiegenden Fehlverhaltens von so hochbezahlten Leuten" an der außerordentlichen Kündigung kein Weg vorbeigeführt, hatte Deutsche-Bank-Anwalt Christian Hoefs in der Arbeitsgerichts-Verhandlung argumentiert.

Die "London Interbank Offered Rate" (Libor) gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Der Euribor ist quasi die Euro-Variante. Diese Zinssätze werden täglich von einer Reihe internationaler Großbanken gemeinsam festgelegt. Großbanken sollen auf diesem Feld über Jahre manipuliert haben, um höhere Gewinne einzustreichen.

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Trading-Chance

 Die Aktie der Deutschen Bank hat ihre zwischenzeitliche Erholung schon wieder beendet. Am Donnerstag ging das Papier mit einem Minus von 1,1 Prozent aus dem Handel. Am Freitag verliert der Titel ein Prozent. Damit ist die Entscheidung über den Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal (siehe Chart) vertagt. Sollte ein nachhaltiger Ausbruch nach oben gelingen, ist in den kommenden Wochen ein Anstieg von mehr als zehn Prozent möglich. Andernfalls droht ein Abrutschen in Richtung 22 Euro. Spekulativ orientierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp bei 20,50 Euro.

 (Mit Material von dpa-AFX)

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