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Deutsche Bank: Oxfam klagt an

Deutsche Bank: Oxfam klagt an
Foto: Börsenmedien AG
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Fabian Strebin 28.03.2017 Fabian Strebin

Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr die größten Rechtsrisiken ausgeräumt. Doch jetzt steht ein neuer Vorwurf im Raum: Die Entwicklungsorganisation Oxfam will herausgefunden haben, dass europäische Großbanken mit ihren Gewinnen ähnlich wie einige internationale Konzerne verfahren. Demnach sollen sie Steueroasen nutzen, um ihre Abgabenbelastung zu optimieren. Mit dabei soll unter anderem die Deutsche Bank sein.

Ellen Ehmke, Steuerexpertin von Oxfam Deutschland, sagt: „Sehr viel spricht dafür, dass Europas größte Banken ihre Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit machen." Gemeinsam mit Fair Finance Guide hat Oxfam errechnet, dass die 20 größten Banken Europas 2015 ein Viertel ihres Vorsteuergewinns in Ländern wie Luxemburg oder Irland ausgewiesen haben. Dort sind die Steuersätze besonders niedrig. Allerdings hätten die Konzerne in den Ländern nur zwölf Prozent der Erträge erwirtschaftet.

Der Konzern will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen: „Die Deutsche Bank weist grundsätzlich ihre Gewinne in den Ländern aus, in denen sie erwirtschaftet werden. Damit werden sie auch dort versteuert“, sagt ein Sprecher des Konzerns. Seit 1970 sei die Bank beispielsweise in Luxemburg aktiv und betreibe dort hauptsächlich Fondsgeschäfte. Trotz eines Verlustes von 6,1 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf Konzernebene, habe man einen Steueraufwand von 675 Millionen Euro ausgewiesen.

Kein Kauf

Die Deutsche Bank führt gerade die sechste Kapitalerhöhung in nicht einmal zehn Jahren durch. Zudem versucht der Konzern sich auf sein Kerngeschäft in Deutschland zurückzubesinnen und endlich den versprochenen Kulturwandel einzuleiten. Sollten sich die Vorwürfe von Oxfam bewahrheiten, wäre der Imageschaden aber groß.

Trotz der verbesserten Kapitaldecke durch die Aufnahme neuer Mittel bleibt das Risiko für die Aktie der Deutschen Bank hoch. DER AKTIONÄR rät deshalb von einem Einstieg ab.

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