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24.05.2019 Nikolas Kessler

Commerzbank: Jetzt bremst auch noch die BaFin

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Bei der Hauptversammlung am Mittwoch hat sich Commerzbank-Chef Martin Zielke zwar grundsätzlich offen für etwaige Fusionen gezeigt, konkrete Gerüchte über ein Angebot des Rivalen ING aber zurückgewiesen. Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin bremst nun die Hoffnung auf eine grenzüberschreitende Konsolidierung in der Branche.  

BaFin-Chef Felix Hufeld hat Politik und Banken vor einer blinden Begeisterung für grenzüberschreitende Fusionen zwischen Kreditinstituten gewarnt. „Man sollte die Komplexitäten, die mit einem Cross-Border-Merger einhergehen, nicht unterschätzen“, sagt er am Freitag bei einer Fachkonferenz. Man könne zwar von „europäischen Champions“ schwärmen, aber das sei nicht die Intention der Aufsichtsbehörde. „Wir sind die etwas sauertöpfischen Spielverderber, die sagen, dass es unterhalb einer Industriepolitik noch ganz viel Gestrüpp gibt“, sagte Hufeld.

Commerzbank und Deutsche Bank im Fokus

Zwar nannte der BaFin-Präsident dabei keine Namen. Die Aussagen dürften jedoch in erster Linie auf Deutsche Bank und Commerzbank gemünzt sein. Nachdem der nationale Zusammenschluss der beiden Großbanken gescheitert ist, hatte sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing offen für Zusammenschlüsse mit anderen Banken geäußert: Sein Institut wolle bei einer Konsolidierung unter Europas Kreditinstituten in den kommenden Jahren „nicht nur zusehen, sondern auch Akteur sein“.

Hinsichtlich der Commerzbank kursieren bereits seit Wochen Gerüchte über eine Übernahmeinteresse seitens europäischer Rivalen. Medienberichten zufolge hätten etwa die niederländische ING und die italienische Unicredit Interesse gezeigt. Einige Beobachter sehen in der CoBa einen Katalysator für eine längst überfällige Konsolidierung in der Branche.

Commerzbank-Chef Martin Zielke sagte jedoch bei der Hauptversammlung, es habe von der ING keine konkreten Angebote zu Verhandlungen über einen Zusammenschluss gegeben (DER AKTIONÄR berichtete). Die Unicredit wies zuvor Behauptungen zurück, denen zufolge sie Investmentbanken für eine mögliche Übernahme der Commerzbank beauftragt habe.

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Nichts für schwache Nerven

Nicht zuletzt dank der anhaltenden Fusionsfantasie hat die Commerzbank-Aktie seit Jahresbeginn in der Spitze bis zu 47 Prozent zugelegt. Da die Hoffnung auf eine baldige Fusion jedoch sukzessive schwindet, gibt das Papier aktuell einen Teil der Gewinne wieder ab.

Auf Wochensicht notiert sie rund zwölf Prozent schwächer, wobei auch der Dividendenabschlag am Donnerstag zu den Verlusten beigetragen hat. Auch wenn sich das Chartbild dadurch zunächst eingetrübt hat, hält DER AKTIONÄR bis auf Weiteres an der Trading-Position fest.

Mit Material von dpa-AFX.

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