Die Commerzbank-Aktie ist mit einem Kraftakt innerhalb von nur wenigen Tagen über die Marke von 13 Euro geklettert und notiert jetzt wieder über dem neun Monate gültigen Aufwärtstrend. Damit hat die Aktie ein Kaufsignal geliefert. Kepler Cheuvreux sieht aber schwarz für den Titel.
Kepler-Cheuvreux-Analyst Dirk Becker stuft die Commerzbank-Aktie nach Medienberichten über Gebote für ein spanisches Immobilienkredit-Portfolio weiterhin mit „Reduzieren“ ein. Das Kursziel lautet weiter auf neun Euro. Den Berichten zufolge liegt das höchste Gebot für das nominal insgesamt 4,1 Milliarden Euro Portfolio der Bank bei drei Milliarden Euro, schrieb Becker in einer Studie vom Mittwoch. Nachdem die Commerzbank im Februar einen ersten Teil ihrer Problemkredite verkauft habe, dürfte sich der Verlust der Bank damit auf insgesamt 650 Millionen Euro belaufen und seine Schätzung von 300 bis 500 Millionen Euro bei Weitem übertreffen. Diese Nachricht sei somit keinesfalls positiv zu sehen.
Hängepartie bald beendet?
Die Anleger lassen sich von der Analyse die Kauflaune nicht verderben. Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Mittwoch 1,6 Prozent auf 13,02 Euro. Ein Händler begründete das mit einem Bericht, demzufolge die Hängepartie über die von Banken lange ersehnten Vorgaben für die Ausgabe von hybriden Kapitalinstrumenten bald beendet sein könnte.
Nach Informationen der Börsen-Zeitung haben sich die Finanzminister von Bund und Ländern darauf verständigt, dass sich die Regeln für Hybridanleihen an denen im Ausland orientieren werden. Zinszahlungen auf diese Anleihen sollen demnach steuerlich begünstigt als Betriebsausgabe geltend gemacht werden können.

Dabei bleiben
Die charttechnische Situation bei der Commerzbank hat sich deutlich verbessert. Sollte sich der Bruch des Aufwärtstrends von unten als nachhaltig erweisen, sind kurzfristig weitere Kursgewinne wahrscheinlich. Die Aktie könnte schnell in Richtung 14 Euro laufen. Hier wartet ein hartnäckiger Widerstand. Sollte er überwunden werden, sind mittelfristig Kurse um 16 Euro drin. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stoppkurs bei 11,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)