Amazon ist top in die Woche gestartet. Die Aktie des Tech-Konzerns ging mit einem Plus von 6,5 Prozent auf 113,79 Dollar aus dem Montagshandel. Nachbörslich ging es 1,2 Prozent aufwärts. Damit performte Amazon merklich stärker als der Markt (Nasdaq 100: +3,5 Prozent). Auftakt zur Rally oder Strohfeuer?
Es bleibt dabei: Schlechte Konjunkturdaten nimmt die Börse begeistert auf und kauft Aktien. So auch am Montag: Die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York hat sich im Oktober deutlich eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel im Vergleich zum September um 7,6 Punkte auf minus 9,1 Zähler. Die Analysten hatten mit minus 4,3 Punkten gerechnet.
Damit nimmt die Sorge vor zu stark und zu schnell steigenden Zinsen an den Aktienmärkten wieder ab. Davon profitieren besonders Tech-Unternehmen, da sie traditionell mehr auf Kredite angewiesen sind. Höhere Zinsen belasten die Gewinne in der Zukunft.
Bei Amazon kommt noch etwas hinzu: die Hoffnung auf gute Zahlen für das dritte Quartal (27. Oktober nachbörslich). „Wir erwarten starke Ergebnisse von Amazon“, so Cowen-Analyst John Blackledge. „Der Umsatz im dritten Quartal sollte, getrieben durch den Prime Day, knapp anderthalb Prozent über den Konsensschätzungen liegen.“
Sein Kursziel für Amazon: 195 Dollar, was merklich über dem Wall-Street-Konsens liegt. Aktuell lautet das durchschnittliche Kursziel für die Tech-Aktie auf 167,48 Dollar, was einem Potenzial von 47 Prozent entspricht.
55 Analysten raten zum Kauf, zwei sagen „Halten“, einer „Verkaufen“.
DER AKTIONÄR rechnet ebenfalls mit ordentlichen Zahlen für das dritte Quartal. Die Frage ist aber, wie der Ausblick wird. Erste Schätzungen zum Auftakt in die Weihnachtsverkaufssaison klangen nicht so berauschend (siehe Artikel hier). Langfristig gesehen gibt es aber keine Diskussionen, da bleibt die Aktie ein Top-Basisinvestment.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".