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Der US-Bundesstaat Kalifornien hat Amazon wegen angeblicher kartellrechtlicher Verstöße verklagt. Der Vorwurf: Der E-Commerce- und Cloudkonzern treibe die Preise durch wettbewerbsschädigendes Verhalten nach oben und verletze dadurch kalifornisches Recht. Das drückt bei den Anlegern noch mehr auf die Stimmung.
Generalstaatsanwalt Rob Bonta beschuldigt Amazon unter anderem, Drittanbietern Knebelverträge aufzuzwingen, die es ihnen verbieten, ihre Waren günstiger auf anderen Handelsplattformen zu verkaufen.
Wegen der großen Marktmacht des Konzerns könnten sich kleinere Verkäufer nicht wehren und Endkunden würden letztlich "künstlich überhöhte" Preise zahlen. "Die Realität ist: Viele der Produkte, die wir im Internet kaufen, wären bei freien Marktkräften günstiger", sagte Bonta.
Für Hunderttausende Drittanbieter stelle Amazons Online-Marktplatz quasi ihr gesamtes Geschäft dar, so der Staatsanwalt weiter. Durch die hohe Abhängigkeit könne das Unternehmen ihnen die Bedingungen diktieren. Kritiker werfen Amazon schon lange den Missbrauch seiner Marktmacht vor.
Zu den Anschuldigungen zählt auch, dass der Konzern seine eigenen Marken auf der Plattform bevorteile, Handelsdaten zur Ausspähung von Drittanbietern nutze und deren Produktideen kopiere.
Die Kartellrechtsklage fällt in eine Zeit, in der die Anleger eh schon ausgesprochen nervös und die Kurse sehr volatil sind. Die Amazon-Aktie hatte sich bis vor Kurzem immer näher an die 200-Tage-Linie herangekämpft, nach den Inflationsdaten war der Titel aber massiv unter Druck geraten. Nun gilt es, dass der Unterstützungsbereich bei 125 Dollar erneut hält. Dort verlaufen sowohl die 100- als auch die 50-Tage-Linie sowie ein horizontaler Support.
(Mit Material von dpa-AFX)
